Eisenstadt: Flüchtlingsunterbringung in Zelten wird beendet
EISENSTADT. Seit Anfang Juli 2015 fristen knapp 200 Asylwerber in der Zeltstadt der Landespolizeidirektion in der Eisenstädter Neusiedler Straße ihr Dasein. Jetzt, wo die kalte Jahreszeit bereits Einzug in den Bezirk gehalten hat, will Integrationsbeauftragter Istvan Deli eine vorläufige Lösung für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen gefunden haben.
In einem ehemaligen Betriebsgebäude, das im Eigentum eines, bis dato nicht beim Namen genannten, Eisenstädter Unternehmers steht, soll in den kommenden Wochen eine Unterkunft für 154 Flüchtlinge entstehen.
Bauliche Adaptierungen
Nach dem Behördenverfahren muss das besagte Gebäude allerdings noch baulich adaptiert werden. Erst dann kann ein Großteil der Zeltstadt-Bewohner in die feste Unterkunft übersiedeln. Die Betreuung der Einrichtung wird, wie schon in der Zeltstadt, rund um die Uhr durch die vom Innenministerium beauftragte Firma ORS erfolgen.
Übergangsquartier Bauhof
Bis zum Einzug in das ehemalige Betriebsgebäude werden die Asylwerber in Abstimmung mit dem Innenministerium am städtischen Bauhof untergebracht. „Die beheizbare Fahrzeughalle wurde in der letzten Woche vorübergehend geräumt, um den Flüchtlingen eine wetterfeste Übergangslösung bieten zu können“, erklärt Integrationsbeauftragter Istvan Deli. Mit dem Bezug des städtischen Bauhofs sei auch die Unterbringung in den Zelten beendet.
Weitere Quartiere
Laut Istvan Deli gibt es am 20. Oktober einen "runden Tisch", bei dem die Hilfsorganisationen und die in Eisenstadt tätigen NGOs daran arbeiten werden,
weitere kleinräumige Quartiere zu schaffen. „Eine Unterbringung in kleinen
Einheiten haben wir immer bevorzugt“, so Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner, der zugleich festhält, dass "Eisenstadt die vom Bund vorgegebene Quote von 1,5% der Bevölkerung erfüllt."
"Eisenstadt löst das Problem"
Während die Unterbringung der Asylwerber im ehemaligen Betriebsgelände in den nächsten Wochen vollzogen werden soll, übt Steiner Kritik am Land. „Nachdem das Land bis heute nicht in der Lage ist, seine Verpflichtung zur Erfüllung der Quote einzuhalten, ist es notwendig, dass die Stadt Eisenstadt das Problem löst."
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