Interview mit Thomas Steiner
"Haben einen starken Fokus auf Kinder und Jugend"

Bürgermeister Thomas Steiner spricht über Projekte und Hürden im kommenden Jahr.  | Foto: Stefan Schneider
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Eisenstadts Bürgermeister und ÖVP-Landtagsabgeordneter Thomas Steiner spricht im Interview mit den RegionalMedien Burgenland über die anstehenden Projekte 2024 und gibt einen Ausblick auf das große 100-Jahr-Jubiläum der Landeshauptstadt 2025.

Herr Steiner, das Jahr der Nachhaltigkeit in Eisenstadt ist fast vorbei, wie nachhaltig war Eisenstadt im Jahr 2023?
THOMAS STEINER: Das Thema Nachhaltigkeit begleitet uns schon seit vielen Jahren. Wir haben das Jahr 2023 deswegen zum Jahr der Nachhaltigkeit ausgerufen, weil wir gerade in diesem Jahr neue Initiativen gesetzt haben. Speziell der SDG- Award, den wir heuer erhalten haben, zeugt davon, dass wir frühzeitig unter Einbindung der Bevölkerung viele Maßnahmen gesetzt haben. Was manchen vielleicht nicht bewusst ist: Wir haben im Norden der Stadt viele Flächen vor Bebauung geschützt und wir bemühen uns in der Stadt selber bei Neubauten darauf zu schauen, dass die Klimabedingungen und die Freiräume entsprechend da sind. Nebenbei sind wir auch dabei die Heizsysteme umzustellen, dort wo es möglich ist.

Mit dem Stadtentwicklungsplan bis 2030 hat man sich einiges vorgenommen, hier wird auch die Bevölkerung seit zehn Jahren stark eingebunden, wohin gehen die Wünsche? Hat sich etwas verändert?
Der Stadtentwicklungsplan heißt Eisenstadt 2030, aber das bedeutet natürlich nicht, dass die Stadtplanung mit 2030 beendet ist, sondern im Gegenteil: Es geht immer darum in die Zukunft zu denken und wir haben erst vor zwei Jahren den Plan evaluiert – ebenfalls unter Einbindung der Bevölkerung und von Experten. Ich glaube die Grundrichtung, die wir 2013 beschlossen haben, nämlich dafür zu sorgen, dass wir ein Umfeld schaffen, bei dem wir Wirtschaft und Umwelt sozusagen zusammenbringen, die wird auch bleiben

Was würden Sie als ihr bisher erfolgreichstes Projekt bezeichnen?
Der Stadtbus ist wirklich ein extrem gelungenes Projekt, dass von Beginn an von der Bevölkerung gut angenommen wurde. Wir haben ungefähr 1700 Fahrgäste pro Tag. Das ist gewaltig für so eine kleine Stadt. Der Stadtbus kann wirklich als Leuchtturm-Projekt bezeichnet werden, aber es hat noch Potenzial. Ab 2025 wird der Stadtbus auch elektrisch fahren und wir werden die Taktung auf 15 Minuten senken. Dann sind wir, was den öffentlichen Verkehr betrifft, wirklich top ausgestattet.

Der Verkehr in Eisenstadt wird durch das Wachstum nicht weniger. Gibt es Pläne die großen Staus in den Morgenstunden und in der Dämmerung einzudämmen?
Die Stadt wächst und es auch gut, dass sie wächst. Wir haben uns im Stadtentwicklungsplan einstimmig darauf verständigt, dass wir ein gesundes Wachstum haben wollen, aber dass es auch nicht zu schnell gehen soll. Ein bis eineinhalb Prozent soll Eisenstadt jedes Jahr wachsen und das haben wir seit 2013 im Schnitt eingehalten. Die Verkehrsthemen die wir haben, rühren nicht von den Eisenstädterinnen und Eisenstädtern her, sondern vom Einpendlerverkehr. Die große Herausforderung, wie wir diesen Verkehr gerade in der Früh besser in den Griff bekommen, können wir nur gemeinsam mit dem Land lösen. Hier hat es auch schon Gespräche gegeben. Der öffentliche Verkehr muss ausgebaut werden, sodass wir möglichst viele in den Bus bekommen. Hier muss aber noch an mehreren Schrauben gedreht werden.

Die Opposition fordert in diesem Fall auch Park and Ride Anlagen. Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Man kann sich alles überlegen, muss aber praxisorientiert denken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitnehmer aus St. Margarethen mit dem Auto nach Eisenstadt fährt, es dann am Stadtrand parkt und auf den Bus wartet um dann den letzten Kilometer in die Innenstadt damit zu fahren. Es ist viel besser das Bewusstsein der Leute zu bilden auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen und schon öffentlich in die Stadt zu kommen.

Thema Budget 2024: Dieses steht unter dem Motto "Investieren-Sparen-Entlasten". Wie kann man Investieren und trotzdem Sparen?
Extrem positiv ist es, dass neben der ÖVP auch SPÖ und Grüne gewonnen werden konnten, hier gemeinsam vorzugehen. Gerade für 2024 ist es gut, weil das kommende Jahr sicher kein Einfaches sein wird. Da ist die Bündelung der Kräfte besonders wichtig.
Ja, es klingt zu Beginn vielleicht als Widerspruch, aber dank der eigenen Steuereinnahmen und mit den Rücklagen der vergangen Jahre haben wir das Potenzial keine Gebühren zu erhöhen. Das ist sicher eine einmalige Sache. Denn 2024 wird ein inflationsgetriebenes Jahr sein, wo wir die Bevölkerung nicht zusätzlich belasten wollen.
Wir sparen dort wo es möglich und notwendig ist und wir haben den Fokus weiter auf einem strengen Budgetvollzug in der Stadt. Trotz der schwierigen Umstände ist es auch gelungen keine Neuverschuldung zu machen. Investieren ist in diesen Zeiten auch notwendig, da es die Lebensqualität der Stadt und ihrer Bewohner betrifft.

Was hat für Eisenstadt 2024 Priorität?
Blickt man auf das Budget, wird weniger in Straßen investiert und mehr in Projekte, die für die Menschen wichtig sind. Wir haben einen starken Fokus auf die Jugend und auf die Kinder. Wir wollen mit der neuen Volksschule beginnen und auch – wenn möglich -mit dem Kindergarten.
Wir werden zwei Jugendzentren ins Laufen bringen und in St. Georgen gibt es ein Kommunikationszentrum, das wir starten wollen.

Welche Details gibt es bereits über die neue Volksschule?
Fix ist, dass die Volksschule im Bereich der Leichtathletik-Anlage und HTL entsteht. Hier sollen zumindest acht Klassen Platz haben, jedoch erweiterbar auf bis zu 16 Klassen sein. Damit sind wir für die Zukunft gewappnet. Die Volksschule Eisenstadt soll damit entlastet werden.Es soll eine moderne Volksschule mit einem Schwerpunkt auf Bewegung und Sport werden, die perfekt in die umliegenden Sportanlagen passen wird.

Nach dem Jahr der Nachhaltigkeit: Welches Jahr wird 2024 eingeläutet?
Das werde ich beim Neujahrsempfang bekannt geben. Es ist aber ein Thema, dass in die Investitionstätigkeit der Stadt passen wird.

2025 steht 100 Jahre Landeshauptstadt an. Was hat sich die Stadt für das Jubiläum überlegt?
Wir wollen das Jubiläum natürlich entsprechend begehen und das Thema in den Mittelpunkt stellen. Wir haben schon vor einigen Jahren mit grundlegenden Überlegungen begonnen. Klar ist, dass die Stadtvilla unser Hauptprojekt sein wird und am 30. April 2025 eröffnet. Das ist der Tag an dem der Landtag beschlossen hat, dass Eisenstadt Landeshauptstadt werden soll. Wir wollen die Vereine und Kulturinstitutionen mit einbinden und auch das Land natürlich. Es soll ein schönes Jahr werden, in dem wir alle Facetten der Stadt zeigen werden, an den Details wird jedoch noch gearbeitet. Was wir bereit verraten können ist, dass der österreichische Städtetag 2025 in Eisenstadt stattfinden wird.

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Wie verbringt Eisenstadts Bürgermeister die Festtage?
Wie die letzten Jahre auch. Rund um den 24. Dezember mit der Familie. Ich hoffe, dass es von Weihnachten bis 6. Jänner sehr ruhig sein wird, um wieder Kraft für das kommende Jahr zu tanken

Bürgermeister Thomas Steiner spricht über Projekte und Hürden im kommenden Jahr.  | Foto: Stefan Schneider
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