HAK und HAS führen Pflichtpraktikum für SchülerInnen ein
EISENSTADT. Ab dem heurigen Schuljahr 2014/15 müssen Schülerinnen und Schüler einer Burgenländischen Handelsschule sowie Handelsakademie in der unterrichtsfreien Zeit ein Pflichtpraktikum im Ausmaß von 150 (HAS) bzw 300 (HAK) Arbeitsstunden absolvieren. Ziel dieser Vorgabe ist die Ergänzung und Vertiefung der in den Unterrichtsgegenständen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem Unternehmen oder in einer Organisation.
Ab der zweiten Klasse
Angedacht ist, dass die Schülerinnen und Schüler derartige Pflichtpraktika ab der zweiten Klasse bewältigen müssen. Dementsprechend werden jährlich ca. 1400 Schülerinnen und Schüler Praxis in der Berufswelt sammeln können.
win-win-Situation
Johanna Dorner-Resch, ihres Zeichens Sprecherin der Schulleiterinnen und Schulleiter der Handelsschulen und Handelsakademien im Burgenland, kann der verpflichtenden Praxiserfahrung ausschließlich Positives abgewinnen. "Für die Schüler, die Schulen und die Betriebe ist das Pflichtpraktikum eine win-win-Situation. Die jungen Menschen setzen die ersten Schritte ins Berufsleben und die Betriebe lernen ambitionierte zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen."
Angst vor Berufswelt nehmen
Landesschulinspektorin Helene Schütz-Fatalin möchte mit dem Vorhaben den Schülerinnen und Schülern vor allem den Einstieg in die Berufswelt erleichtern. "Die Schülerinnen und Schüler sollen keine Angst vor der Berufswelt haben, sondern eine positive Grundhaltung zum Arbeitsleben gewinnen, ihr äußeres Erscheinungsbild, ihre Sprache und ihr Verhalten situations- und personengerecht gestalten und die Bedeutung unternehmerischer Verantwortung kennenlernen. Die Schüler sollen schrittweise und zielgerichtet an das Arbeitsleben herangeführt werden."
Erfolgreiche Jugend für funktionierende Gesellschaft
Wirtschaftskammer Präsident Peter Nemeth begrüßt das gestartete Projekt ebenso. "Es ist für Schüler und Unternehmer sehr wichtig, dass sie schon während der Ausbildung erste Kontakte knüpfen. Die jungen Menschen erhalten Einblick in den täglichen Berufsalltag und können ihre Erwartungen an das Arbeiten in einer Branche oder Organisation mit der Realität abgleichen. Eine erfolgreiche Jugend ist eine Notwendigkeit für eine funktionierende Wirtschaft und damit auch erforderlich für eine funktionierende Gesellschaft."
Positive Resonanz der Eisenstädter Schüler
Wolf Steinhäusl, Schulsprecher der HAK Eisenstadt, sammelte bereits berufliche Erfahrungen in Form zweier Pflichtpraktika und ist froh über die Möglichkeit, Unternehmen und deren Arbeitsweisen kennenzulernen. "Ich durfte bereits ein Praktikum beim Unternehmen Rewe sowie bei der Österreichischen Nationalbank absolvieren und strebe dieses Jahr mein drittes Praktikum an. Es waren für mich nur positive Erfahrungen dabei und ich kann es wirklich nur jeder Schülerin und jedem Schüler empfehlen, eine derartige Chance zu nützen."
Auch die Schülerin Natalie Blüml aus der diesjährigen Abschlussklasse, die mittlerweile drei Praktika erfolgreich abgeschlossen hat, bereut es keinesfalls, erste Schritte in der Berufswelt getätigt zu haben. "Meine Praktika in einem Gemeindeamt, einer Bank sowie in einer Steuerberatungskanzlei haben mir einen tollen Einblick in das Arbeitsleben gegeben. Es ist wirklich eine super Sache."
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