"Mammutaufgabe"
Neuer Leiter für Justizanstalt Eisenstadt angelobt
Mit Oberst Klaus Faymann wurde am Donnerstag der neue Leiter der Justizanstalt Eisenstadt von Justizministerin Alma Zadić angelobt. Nach einem regelrechten "Matratzenlager" in der Anstalt im Herbst des letzten Jahres, habe sich die Situation zwar gebessert, überfüllt sei man aber trotzdem noch, so der Tenor bei dem Festakt in Eisenstadt.
EISENSTADT. Eigentlich hätte Oberst Klaus Faymann bereits im Jahr 2019 die Leitung der Justizanstalt Eisenstadt übernehmen sollen. "Unvorhergesehenes" sei damals dazwischen gekommen, merkt der neue Leiter scherzhaft ein. Im Juli 2023 war es dann soweit. Alles was Rang und Namen hat, traf sich in der Justizanstalt Eisenstadt zur Angelobung des neuen Leiters. Unter den Ehrengästen: Justizministerin Alma Zadić, Landtagspräsident Robert Hergovich, Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner, Volksanwältin Gabi Schwarz und zahlreiche Vertreter der Justiz.
Weiterhin Überbelegung
"Infolge der Schlepperproblematik waren vor wenigen Wochen noch 230 Häftlinge in Eisenstadt untergebracht", sagt Bundesministerin Alma Zadić. Im Herbst 2023 war sogar von einem "Matratzenlager" die Rede, bei dem einige Insassen auf dem Boden schlafen mussten (die RegionalMedien berichteten). "Die Haftraumbelegung von vier Personen war hierbei die Regel", so Oberst Klaus Faymann, in Zellen die grundsätzlich nur für zwei Personen ausgelegt seien.
Mittlerweile habe sich die Situation gebessert. Das Gefängnis in Eisenstadt ist auf die Unterbringung von 175 Häftlingen ausgelegt, 200 Insassen sitzen derzeit in der Anstalt ein. "Andere Haftanstalten in Wr. Neustadt oder Hirtenberg haben hierbei für Entlastung gesorgt", so die Bundesministerin.
"Anhaltezeit so kurz wie möglich"
Durchgängig würde es jedoch einen bis zu maximal 40-prozentigen Überbelag aufweisen. "Eine Situation in der wir, was die Vorgaben des Strafvollzuggesetzes konterkariert, fasst ausschließlich mit dem Haftraummanagement durch Überstellungen beschäftigt sind. Es ist unser vorrangiges Ziel die Anhaltezeit in Eisenstadt so kurz wie möglich zu gestalten", sagt Faymann. Freizeitgestaltung oder Aus- und Weiterbildungen seien auf ein Minimum reduziert. Auch die Überstellungen seien mittlerweile schwierig geworden, da andere Haftanstalten ebenfalls mit Überbelegung kämpfen.
An der Belastungsgrenze
Dass bis an die Belastungsgrenze gearbeitet wurde merkte auch Strafvollzugsgeneraldirektor Friedrich Koenig bei seiner Ansprache an. Eine hohe Zahl an Krankenständen sei die Folge gewesen, was auf die hohe psychische und physische Belastung der Beamten zurückzuführen sei. Es ist und bleibt jedenfalls eine "Mammutaufgabe", so Koenig.
"Die Beamtinnen und Beamten in Eisenstadt gehören einem ganz besonderen Menschenschlag an", so der neue Leiter Oberst Faymann, der weiter sagt: "Bodenständigkeit und Loyalität zählen zu ihren Eigenschaften. In den Jahren 2010 bis 2016 haben wir den Neubau und die Generalsanierung umgesetzt", so Faymann. Diese herausfordernde Zeit habe die Gruppe besonders zusammengeschweißt.
Über Oberst Klaus Faymann
Oberst Klaus Faymann wurde 1969 geboren und ist seit 1994 für die österreichische Justiz tätig. Ab April 2008 war er stellvertretender Anstaltsleiter und Wirtschaftsleiter der Justizanstalt Eisenstadt. Berufsbegleitend absolvierte er den Bachelor-Lehrgang „Polizeiliche Führung“ an der FH Wr. Neustadt. Zudem engagiert er sich durch seine Vortragstätigkeiten für die Aus- und Fortbildung von Justizwachebeamten.Seit Juli 2023 leitet Oberst Klaus Faymann die Justizanstalt Eisenstadt.
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