Dompfarre Eisenstadt
Osterfeier zu Corona-Zeiten
In Zeiten von Corona sind auch Gottesdienste in der Kirche nicht möglich. Gerade zu Ostern trifft das viele besonders.
EISENSTADT. „Das ist das ungewöhnlichste Osterfest in der Geschichte des Christentums und der Kirche. So etwas hat es in dieser Form noch nicht gegeben“, so Dompfarrer Pater Erich Bernhard.
Gemeinsame Messen feiern ist aufgrund der Ausgangsbeschränkung derzeit untersagt. In der Dompfarre St. Martin in Eisenstadt werden die Gottesdienste deswegen im Internet gestreamt. Über www.dompfarre-eisenstadt.at wird täglich eine Heilige Messe direkt zu den Gläubigen nach Hause übertragen. „Wir machen das bereits seit 14. März und es funktioniert weitaus besser, als gedacht. Nach ein paar technischen Schwierigkeiten zu Beginn läuft jetzt alles reibungslos“, bedankt sich Pater Erich auch bei Bruder Stefan aus der Pfarre, der bei der technischen Umsetzung maßgeblich beteiligt war.
Wird gut angenommen
„Am Sonntag waren es 280 Zugriffe, wochentags haben wir rund 80. Das ist mehr, als wir uns erwartet haben. Vor allem wenn man bedenkt, dass ja oft mehrere Personen auf einem Laptop zusehen“, freut sich Pater Erich über das Interesse. „Wir bekommen viele Dankesnachrichten per Mail – nicht nur aus Eisenstadt, sondern aus ganz Österreich.“ Es besteht auch die Möglichkeit, Anliegen oder Bitten vorab an Pater Erich zu senden. „Falls für jemanden besonders gebetet werden soll, gehen wir darauf in der Messe ein.“
Live-Messen zu Ostern
Auch zu Ostern gibt es die Möglichkeit, via Internet an einer Messe teilzunehmen. Nicht nur in der Dompfarre, auch die Diözese plant die Übertragung von Messen von Bischof Ägidius Zsifkovics.
In der Dompfarre hat man sich zudem etwas besonderes einfallen lassen. Denn auch wenn Pater Erich in einer menschenleeren Kirche predigt, fühlt er sich dort nicht alleine. Viele Kirchgänger sendeten der Pfarre Fotos zu. Diese wurden ausgedruckt und auf Sesseln und Bänken in der Kirche aufgehängt.
Beichte weiterhin möglich
Abseits der Gottesdienste bietet die Pfarre täglich Beichtgelegenheiten an. Diese finden zurzeit mit dem nötigen Abstand statt. „Wenn sonst jemand kommt, ist das natürlich möglich. Derzeit spielt sich sehr viel über das Handy ab. Ich telefoniere und ,WhatsAppe' sehr viel“, erklärt Pater Erich.
Ostern: Fest der Hoffnung
Für die Osterfeiern zu Hause stellt die Pfarre Texte zur Verfügung, die über die Homepage der Pfarre heruntergeladen werden können und als Hilfe für das Gebet daheim dienen. Was ich den Menschen als Priester gerne mitgeben möchte: „Ostern ist ein Fest der Hoffnung. Wir denken an die Kreuzigung, aber Ostern ist Auferstehung. Wir hoffen, dass wir aus diesen ,Gefängnissen' wieder in die Freiheit der Kinder Gottes kommen können. Außerdem habe ich Hoffnung, dass wir Menschen aus dieser Situation heraus neu lernen, was wichtig ist.“
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