Prälat Josef Rittsteuer ist verstorben
EISENSTADT. Prälat Josef Rittsteuer, einer der "Urgesteine" der Diözese Eisenstadt, ist im 102. Lebensjahr verstorben. Anlässlich seines 75. Priesterjubiläums im Vorjahr würdigte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics den ältesten Geistlichen des Burgenlandes als eine herausragende Persönlichkeit, die in all den vielfältigen Aufgaben in einer Zeitspannen von einem dreiviertel Jahrhundert die Menschen zu versammeln vermochte, "wie eine Henne ihre Küken versammelt".
Zsifkovics: „Immer zu ihm aufgeschaut“
Der Bischof habe schon als "kleiner Seminarist den Herrn Prälat kennenlernen dürfen. Wir haben als Priesteranwärter und später als Mitbrüder immer zu ihm aufgeschaut", so Bischof Zsifkovics.
"Tausendsassa" des kirchlichen Lebens
Prälat Josef Rittsteuer war ein Säulenträger im Aufbau des kirchlichen Lebens der Diözese Eisenstadt. Am 9. Juli 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, erhielt er in Wien die Priesterweihe. Zwischen 1941 und Ende 1945 war Rittsteuer Pfarrvikar in Eisenstadt-Schlossgrund und Oberberg und anschließend bis Anfang der 1960er Jahre Pfarrer in Kleinfrauenhaid.
Josef Rittsteuer, der von 1962 bis 1965 das Amt des Dom- und Stadtpfarrers in Eisenstadt innehatte, kann angesichts seiner beeindruckenden Vielzahl und Vielfalt von übernommenen und wahrgenommenen Verantwortungsbereichen und Funktionen als wahrer "Tausendsassa" im kirchlichen Leben des Burgenlandes bezeichnet werden: So war er unter anderem Leiter der Abteilung für Kirchenmusik, Kanoniker des Kathedralkapitels zum Hl. Martin in Eisenstadt, Regens des Bischöflichen Priesterseminars und Referent des Referats für kirchliche Berufe.
„Ein Priester geht nicht in Pension“
1998 trat Josef Rittsteuer in den Ruhestand, ohne freilich seine seelsorglichen Aktivitäten ruhen zu lassen: "Ein Priester geht nicht in Pension", pflegte er zu sagen. Auch nach seinem 100. Geburtstag feierte Josef Rittstuer regelmäßig Messen in der Franziskanerkirche in Eisenstadt.
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