Hornstein
PV-Anlage auf Volksschuldach scheitert am Stromanschluss
Durch die hohen Kosten für den Stromanschluss scheitert zurzeit das Projekt einer PV-Anlage auf dem Dach der Volksschule Hornstein. Doppelte Kosten für einen Schritt in Richtung Energiewende.
HORNSTEIN. Das Warten auf eine neue PV-Anlage ist zurzeit in alle Munde. Besonders durch den Ukraine-Krieg sei die Nachfrage an der eigenen Stromversorgung extrem gestiegen, so ein Sprecher von Netz Burgenland. Über 16.000 Anträge seien alleine im Jahr 2022 abgearbeitet worden. Lediglich 18 wurde abgelehnt. In Hornstein muss das Dach der Volksschule ebenfalls Geduld beweisen. Die Größe der Anlage macht nun einen Ausbau des Stromnetzes notwendig.
120.000 Euro für Netzanschluss
Auf dem Dach der Volksschule Hornstein plant die Gemeinde eine Photovoltaikanlage mit 135 kWp. „Der Wille zur PV-Anlage besteht seit Jahren, jedoch sind die Kosten für den Netzanschluss genau so hoch wie Anschaffungskosten der PV-Anlage selbst“, schildert Bürgermeister Christoph Wolf. 135.000 Euro nimmt die Gemeinde die autarke Stromversorgung in die Hand, 35.000 Euro seien bereits in Leerverrohrungen im Zuge des Zubaus der Volksschule geflossen. Der nötige Netzanschluss koste jedoch auch 120.000 Euro, so eine Aussendung der Gemeinde. Ein Umstand der für den Bürgermeister untragbar ist.
"Kosten nicht auf Betreiber abwälzen"
Beim geplanten Umbau des Feuerwehrhauses sei ebenfalls eine große PV-Anlage geplant. Hier könnte sich laut Wolf ein ähnliches Problem ergeben. Der Bürgermeister nimmt den Netzbetreiber daher in die Pflicht: „Hier sind dringend die staatlichen Netzbetreiber gefordert und gegebenenfalls der Bundesgesetzgeber, große PV-Anlagen auf Dächern durch Finanzierung eines entsprechenden Netzausbaus zu ermöglichen und die Kosten nicht auf den Betreiber abzuwälzen“, fordert Bürgermeister Christoph Wolf.
Große Nachfrage
Auf Anfrage der RegionalMedien Burgenland verwies der Energieversorger Netz Burgenland auf die bestehende Gesetzeslage. "Aufgrund der großen Anzahl an neuen Erzeugungsanlagen innerhalb kurzer Zeit ist es, wie in den übrigen Netzgebieten in Österreich ebenfalls, unvermeidbar, dass es kurzfristig zu lokalen Engpässen kommen kann", so ein Sprecher von Netz Burgenland. Die von der Gemeinde angegebenen Kosten für den Netzanschluss seien in dieser Höhe für Netz Burgenland nicht nachvollziehbar.
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