Feld- und Wiesenvögelbestand
Schutz für die burgenländische Vogelwelt
BirdLife Österreich will auf den Bestandsrückgang von Feld- und Wiesenvögeln aufmerksam machen und startete das Projekt "Vogelsterben im Burgenland".
OGGAU. Es wird immer stiller auf den Feldern, denn der Bestand an Feld- und Wiesenvögeln geht immer weiter zurück. Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich definiert deshalb im Rahmen des Projekts „Vogelsterben im Burgenland – Analyse und Schutzmaßnahmen“ die letzten Vogelrefugien des Burgenlandes, um dem anhaltenden Bestandsrückgang entgegenzuwirken. Das Projekt wird vom Land Burgenland und der Europäischen Union finanziell unterstützt.
Schutzbedürftige Vogelarten
„In einem ersten Schritt definierten wir, welche Vogelarten im Burgenland am stärksten zurückgehen und damit schutzbedürftig sind“, erklärt Projektleiter Michael Dvorak von BirdLife. Das Ergebnis ist eindeutig: Das Vogelsterben macht auch im Burgenland nicht Halt. „Doch“, so Dvorak, „gibt es im Burgenland noch sehr sensible Feld- und Wiesenvögel, wie Grauammer, Schwarzkehlchen, Sperbergrasmücke, Neuntöter und Dorngrasmücke, die anderswo schon fast verschwunden sind.“ Diese Vogelarten wurden in einem zweiten Schritt verortet, ihr Vorkommen räumlich ausgewiesen.
Eines dieser Rückzugsgebiete ist die Oggauer Heide. Die Vielfalt unserer heimischen Vogelarten und ihr Bestand sind ein verlässlicher Indikator des aktuellen Zustandes der Umwelt. Dieser Indikator (der sogenannte Farmland Bird Index) zeigt aktuell für den Zeitraum 1998- 2020 einen Rückgang um 37,1 Prozent. „Um diese unerfreuliche Entwicklung zu stoppen, setzen wir mit diesem Vogelschutzprojekt im Burgenland gezielt Schritte. Um diese wertvollen Flächen wie die Oggauer Heide zu schützen, ist die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ebenso wichtig wie die Einbeziehung aller lokalen Akteure“, sagt LH-Stv. Astrid Eisenkopf.
Vogelrefugium Oggauer Heide
Die Oggauer Heide ist eines der "Vogelrefugien", in denen sich schutzbedürftige Feld und Wiesenvögel noch halten können. Hier kommen ein höherer Anteil an landwirtschaftlich ungenutzten Flächen, "wilde", unaufgeräumte, kleine Flecken und viele einzelne Büsche, Bäume und Hecken auf engem Raum zusammen. "Diese vielfältigen Kleinstrukturen ermöglichen es einigen Vogelarten hier noch weiter zu leben, während sie ihre Reviere anderswo schon längst geräumt haben", weiß Ornithologe Dvorak. "Grauammer, Schwarzkehlchen, Dorngrasmücke und co. werden hier aber nur dann weiter vorkommen können, wenn diese Vielfalt erhalten bleibt!"
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