Schwerpunktspital
60 bis 70 Millionen Euro für das Krankenhaus Eisenstadt
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil präsentierte den "Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025". Es gibt auch einige Neuerungen für das Krankenhaus in Eisenstadt. Die Bettenkapazität in der Psychiatrie soll ausgebaut werden. Zudem wird das Krankenhaus ein Vorzeigemodell im Fachbereich Hals-, Nasen- und Ohren (HNO).
EISENSTADT. Das Land Burgenland investiert heuer knapp 180 Millionen Euro in die Gesundheitsversorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer – so viel wie nie zuvor. Für die nächsten Jahre plant das Land Burgenland zusätzlich ein Investitionsvolumen von 60 bis 70 Millionen Euro für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Das wurde im zentralen Planungsinstrument der Gesundheitsversorgung, der Regionale Strukturplan Gesundheit für fünf Jahre (RSG-B 2025), beschlossen. Darin einigen sich Land, Bund und Sozialversicherung unter der Ägide des Burgenländischen Gesundheitsfonds (BURGEF) in der so genannten Landeszielsteuerungskommission auf die Gesundheitsdienstleistungen in den Spitälern, auf die Zahl der Kassenarztstellen sowie auf deren Finanzierung.
Masterplan für Gesundheit
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, verantwortliches Regierungsmitglied für Gesundheitspolitik, sagt dazu: „Der wichtigste Aspekt des RSG ist, dass wir seitens des Landes fünf burgenländische Spitalsstandorte garantieren. Das hat einen konkreten Mehrwert für die Bevölkerung. Wir können so flächendeckend wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in allen Bezirken sicherstellen. Über die Grundversorgung der Menschen hinaus legen wir im Burgenland verschiedene Spezialisierungen der Krankenhäuser fest – so wie wir es im „Masterplan“ vorgesehen haben.“
Schwerpunktspitäler
Der demographische und ökonomische Aufschwung des Nordburgenlandes als Wohn- und Tourismusregion schlägt sich auch in den stetig steigenden Patientenzahlen nieder. Damit wächst die Herausforderung, zum einen die Akut- und Notfallversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig Plan- und Standardbehandlungen und -eingriffe zeitnah durchzuführen. Diesen Entwicklungen trägt der vorliegende RSG-B Rechnung. In den Schwerpunktspitälern stehen wie vorgesehen entsprechende Kapazitäten für die Notfall- und Akutversorgung zur Verfügung. Das Krankenhaus Eisenstadt ist das Schwerpunktspital für das Nordburgenland.
Der Plan sieht vor, dass die zwei Schwerpunktkrankenhäuser – das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt sowie das KRAGES-Spital in Oberwart – in der Versorgung von Akut- und Notfällen weiter gestärkt werden sollen. Dies kritisiert ÖVP-Klubobmann Markus Ulram: „Zukünftig wird es dank der SPÖ-Alleinregierung und Landeshauptmann Doskozil nur mehr zwei Schwerpunktspitäler geben. Die Leistungen in den übrigen drei Spitälern werden reduziert. Diese Streichungen erzeugen ein gefährliches Ungleichgewicht in der regionalen Gesundheitsversorgung.“
Psychiatrie und HNO-Abteilung im Fokus
Im Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt wird die Bettenkapazität in der Psychiatrie ausgebaut, um die Akutversorgung für das gesamte Burgenland übernehmen zu können. Kapazitätserweiterungen wird es im Intensivbereich für Kinder und Frühgeborene geben sowie in der Neurologie, insbesondere für die akute Schlaganfallbehandlung. Erweiterungen der Intensivstation bieten die Möglichkeit, neue und innovative Behandlungsmethoden zu etablieren, wie beispielsweise eine vielversprechende Lungenersatztherapie (ECMO, Extrakorporale Membranoxygenierung).
Intensivere Zusammenarbeit
„Kooperationen im Gesundheitswesen haben einen immer größeren Stellenwert, denn moderne Gesundheitseinrichtungen sind keine isolierten Standorte,“ sagt Direktor Robert Maurer, Geschäftsführer des Krankenhauses Barmherzigen Brüder Eisenstadt. Er nennt zwei konkrete Beispiele: „Es wird eine enge Abstimmung zwischen dem Eisenstädter Krankenhaus und dem Krankenhaus Gols geben, insbesondere um die Unfall- und Traumaversorgung durch Leistungsabstimmungen als sogenanntes Trauma-Netzwerkes zu sichern. Ein Vorzeigemodell ist der Fachbereich Hals-, Nasen- und Ohren (HNO). Im Burgenland wird eine HNO-Abteilung an zwei Standorten (Eisenstadt und Oberwart) geführt. „Jeder Standort wird seine Schwerpunkte haben, aber gleichzeitig kann Jungärzten eine umfassende HNO-Ausbildung geboten werden, um den Ärztenachwuchs zu sichern.“
Informationsoffensive
Unter dem Slogan „Meine Gesundheit – Mein Burgenland“ verstärken Land und Burgenländischer Gesundheitsfonds (BURGEF) nun die aktive Kommunikation, um die Menschen, die im Burgenland wohnen, über die neuesten Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung zu informieren.
LH Doskozil wird demnächst direkt die 150.000 burgenländischen Haushalte anschreiben. Er wird die Burgenländerinnen und Burgenländer unter anderem einladen, bei einer Umfrage zum Thema „G’sund im Burgenland“ teilzunehmen. Abgefragt werden soll die Zufriedenheit mit der derzeitigen Gesundheitsversorgung, aber auch die Meinung der Bevölkerung zu möglichen Weiterentwicklungen über 2025 hinausgehend.
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