Durch Wissen Brücken bauen
"Tag des Judenstums" an der Pädagogischen Hochschule

- Johannes Reiss, ehemaliger Direktor des österreichischen jüdischen Museums, Martin A. Hainz. Lehrender an der PPH Burgenland und Lukas Pallitsch, Lehrender an der PPH Burgenland und
burgenländischer Vorsitzende des Ausschusses für den christlich-jüdischen Dialog mit der Rektorin der PPH Burgenland Sabine Weisz und dem Vizerektor Herbert Gabriel - Foto: PPH Burgenland
- hochgeladen von Stefan Schneider
Der 17. Jänner ist der „Tag des Judentums“. In Eisenstadt wurde dieser Tag an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland als kleine, aber hochkarätige Vorlesungsreihe genutzt, bei der die Bedeutung der jüdischen Geschichte dieser Stadt, aber auch das Schattenerbe des Antisemitismus herausgearbeitet wurde. Zu den Vortragenden zählten Johannes Reiss, Martin A. Hainz und Lukas Pallitsch.
EISENSTADT. "Ein Tag des Lernens und der Erinnerung": Nicht erst im Schatten der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 ginge es darum, für antisemitische Schablonen und Stereotype heute ebenso zu sensibilisieren wie deren Wurzeln in der christlich-theologischen Tradition zu bekämpfen. „Allerdings darf das Zauberwort Dialog nicht zur sprachlichen Plattitüde verkommen und auch nicht in Vereinnahmung münden“, so Pallitsch.
Antisemitismus heute
Martin Hainz eröffnete seinen Beitrag mit den Worten: "Antisemitismus heute, das klingt unwirklich. Er war doch längst erledigt, eine Ideologie, die man auf dem Müllhaufen der Geschichte mindestens glauben wollte." Sein Vortrag setzte beim Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 ein, aus dem nichts als Antisemitismus sprach.
Lukas Pallitsch wies in seinem Vortag auf die frühen Wurzeln gemeinsamer
Weggemeinschaft hin. Es gelte jedoch das Erbe des Antisemitismus in der christlichen Theologie zu bedenken, um mit Blick auf einen offenen Dialog nicht in alte Muster zurückzufallen.
Judentum in Eisenstadt
Johannes Reiss unternahm in seinem Vortrag eine Reise durch knapp sieben Jahrhunderte Geschichte der Juden in Eisenstadt. Dabei machte er einen Perspektivenwechsel von der Geschichte der Juden Eisenstadts zur (inner)jüdischen Geschichte der heiligen jüdischen Gemeinde Eisenstadts.
Die PPH Burgenland plant, künftig jährlich zum Tag des Judentums am 17. Jänner einen Beitrag zum "Brückenbau durch Wissen" zu leisten.
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