"Rote Liste" droht
UNESCO fordert Baustopp für Projekt in Fertőrákos

Das geplante Großprojekt in Fertörákos bereitet auf der  burgenländischen Seite des Neusiedler Sees Sorgen.  | Foto: Sopron-Fertő Touristikentwicklungs-AG
  • Das geplante Großprojekt in Fertörákos bereitet auf der burgenländischen Seite des Neusiedler Sees Sorgen.
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  • hochgeladen von Franz Tscheinig

Die Arbeiten an dem Mega-Projekt in Fertörakos schreiten voran. Jetzt reagierte die UNESCO basierend auf einen Bericht von ICOMOS International und kritisiert das Mega-Tourismusprojekt. Sollten die Arbeiten in Ungarn nicht stoppen könnte die „Kulturlandschaft Fertő/Neusiedlersee“ auf die Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt werden.

NEUSIEDLERSEE. Der Bau an dem umstrittenen Tourismusprojekt mit Beteiligung von Viktor Orbán nahe stehenden Unternehmern hat Anfang des Jahres begonnen. Nach einem Bericht von ICOMOS International reagierte jetzt auch die UNESCO mit einem Schreiben der Direktorin des Welterbe-Zentrums Mechtild Rössler, an den ungarischen Botschafter bei der UNESCO.

Das Projekt schadet der Kulturlandschaft

Daraus geht eindeutige hervor, dass das Projekt „Sopron Fertő Lake Resort“ in seiner Größe und Form der Authentizität und Integrität der grenzüberschreitende Welterbestätte 'Kulturlandschaft Fertő/Neusiedlersee' schade und der außergewöhnliche universelle Wert dieses Gebietes beeinträchtigt werden würde. Dies geht auch aus der beigeschlossenen ICOMOS Prüfung hervor.
Die Konsequenz daraus: Sollte diese eindeutige Aussage der UNESCO nicht zum Stopp dieses Mega-Tourismus-Projektes in Fertőrákos führen, ist die „Kulturlandschaft Fertő/Neusiedlersee“ auf die Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten zu setzen. 

Bedrohung auch auf österreichischer Seite

Das Vorhaben in Fertörakos sei aber nicht die einzige Bedrohung für den Neusiedler See. Auch die touristischen Projekte auf österreichischer Seite hätten negative Auswirkungen. Die Verbauung des Gebiets sei problematisch und gehe nach wie vor weiter. ICOMOS International hob dabei etwa geplante Projekte in Mörbisch, Breitenbrunn und Neusiedl hervor. Auch dieser Bauboom gefährde letztlich das Welterbegebiet.

Auswirkungen auf gesamte Region

Im Dezember 2001 ist die Landschaft des Neusiedler Sees in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden. Federführend bei der Forderung nach drastischen Schritten der UNESCO ist die Umweltschutzorganisation Alliance for Nature. „Für uns ist es ein Teilerfolg, dass die UNESCO jetzt offiziell reagiert hat und mitgeteilt hat, dass das Projekt die Landschaft stark beeinträchtigt", sagte Alliance-for-Nature-Geschäftsführer Christian Schuhböck. Rund 30 NGOs und Naturschützer schlossen sich dem internationalen Appell an und kritisieren das Bauprojekt. Seit 2017 macht die Alliance for Nature immer wieder aufmerksam auf die "negative Entwicklung am Neusiedlersee" und dies sowohl in Österreich als auch auf ungarischer Seite. Mit der Eintragung in die „Rote Liste“ würden die beiden betroffenen Staaten Ungarn und Österreich, international an den Pranger gestellt. In letzter Konsequenz drohe die Aberkennung des Welterbestatus, sagte Alliance-for-Nature-Geschäftsführer Christian Schuhböck. Das UNESCO-Welterbekomitee tagt Ende Juni ob hier auch der Neusiedlersee thematisiert wird, ist noch nicht bekannt.

Kein Umweltgedanke bei Fidesz-Partei

Auf einer Fläche von rund 18.000 Quadratmeter sind ein Vier-Sterne-Hotel, diverse Sportanlagen, ein weitläufiges Campinggelände, Parkplätze für fast 1.000 Autos und ein moderner Yacht- und Sporthafen geplant. In Ungarn sei das Projekt ein Riesenthema, aber die Möglichkeiten für die GRÜNEN und NGOs sei stark eingeschränkt, meint LMP (Grüne Partei Ungarns)-Bezirkssprecher für Györ, Ferenc Jenei. "Umweltschutz spielt für die alles dominierende Orbán-Partei Fidesz keine Rolle, daher ist es jetzt wichtig, international auf das Projekt aufmerksam zu machen".

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