Verein aus Eisenstadt bietet Hilfe für Alleinerziehende
Anika Karall aus Eisenstadt rief den Verein „Alleinerziehend – aber nicht allein“ für Burgenländer ins Leben
EISENSTADT. Alleine ein, oder auch mehrere Kinder aufziehen zu müssen, kann viele Gründe haben. Dem kann eine bewusste Entscheidung zu Grunde liegen, es kann das Ergebnis einer Trennung sein oder durch einen Schicksalsschlag geschehen.
Viele Herausforderungen
So unterschiedlich die Gründe sind, so ähnlich sind die Folgen. Ein alleinerziehender Elternteil benötigt mehr, um den Alltag zu bewältigen. Mögliche finanzielle Schwierigkeiten, Engpässe bei der Kinderbetreuung, gesellschaftliche Ungleichbehandlung, besondere rechtliche und viele andere Herausforderungen betreffen Alleinerziehende eher als Menschen im mehrzähligen Familienbund.
Hilfe im Verbund
Das weiß auch Anika Karall aus Eisenstadt, selbst alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Weil gegenseitige Hilfe vieles erleichtern kann, hat sie im Sommer 2017 gemeinsam mit Bianca Rusu und Petra Schneiderden Verein „Alleinerziehend – aber nicht allein“ ins Leben gerufen. „Ich habe damals mit einer Freundin darüber gesprochen. Man kann sich gegenseitig einfach besser helfen und Erfahrungen austauschen“, so Karall über den Vereinsstart. „Vieles erschwert den Alltag. Seien es Behördenwege oder die Frage, wie ich zu meinen Alimenten komme“, so Karall. In einer größeren Gruppe wurde vieles schon erlebt, können Erfahrungen ausgetauscht werden.
Auch anonyme Hilfe möglich
„Auf unserer Homepage www.alleinerziehend-e.com gibt es eine Vielzahl an Informationen für Alleinerziehende“, so Karall über einen großen Info-Pool, in dem sich auch viele Beratungsstellen wiederfinden.
Wir haben ebenfalls eine geschlossene Facebook-Gruppe „Alleinerziehende Burgenland“, wo wir derzeit 83 Mitglieder sind. „In dieser finden Alleinerziehende die Möglichkeit, sich auszutauschen. Auch anonym“, spricht Karall das Problem an, das man sich im Burgenland gegenseitig kennt. „Vor allem bei spezifischen Fragen oder wenn Menschen vor einer Trennung stehen ist es hilfreich, unerkannt zu bleiben“, erklärt Karall.
Info-Workshops
Aber der Verein „Alleinerziehend – aber nicht allein“ ist kein rein „digitales Konstrukt“. „Gemeinsam mit dem Familienreferat planen wir derzeit eine Workshopreihe mit Vorträgen von Selbstfürsorge bis hin zu Wegen durch den Behördendschungel“, so Karall. Bald will man sich in Steinberg-Dörfl treffen, vor kurzem habe ein Treffen in Eisenstadt stattgefunden.
Regelmäßige Treffen geplant
In der Landeshauptstadt soll es, wenn möglich, auch zu regelmäßigen Zusammenkünften kommen. „Prinzipiell ist es schwierig, geeignete Locations zu finden. Der Indoor-Spielplatz, der derzeit mitten in der Innenstadt entsteht, wäre ein guter Ort“, so Karall. Derzeit warte man auf die Eröffnung und hofft, dort einen Platz für regelmäßige Treffen zu finden.
„Keine Wochenend-Papas“
Mutter mit Nachwuchs – so ist wohl das Bild, das man zum Thema alleinerziehend vor Augen hat. Doch in Karalls Gruppe findet sich auch der ein oder andere Vater wieder. „Im Kernteam des Vereins ist ebenfalls ein Mann dabei. Dieser weiß sehr viel. Denn er musste alle gerichtlichen Schritte durchmachen, die man nur durchmachen kann.“
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