Weltpremiere des neuen BMW i3
170 PS, 260 Nm Drehmoment, 160 Kilometer Reichweite: Die Weltpremiere des neuen BMW i3 fand am 29. Juli zeitgleich in London, Peking und New York statt.
Von Thomas Kramesberger
LONDON. “Revolution stand auf unseren Fahnen, Revolution stand uns im Gesicht, Revolution, weniger wollten wir nicht“: So die Punkband "Die Ärzte" im Song „Kopfüber in die Hölle“. Dorthin wollen die Bayerischen Motorenwerke mit dem BMW i3 freilich nicht – im Gegenteil. Die Münchner haben vielmehr den CO2-neutralen Elektro-Himmel angepeilt.
Bei Weltpremiere des ersten komplett elektrisch angetriebenen BMW ist das Wort Revolution dennoch allgegenwärtig. Denn der i3 soll nichts weniger als dessen Verkörperung auf vier Rädern sein. Oder, anders ausgedrückt: Die dem Klimawandel, der Ressourcenverknappung sowie der Urbanisierung geschuldete Zukunft des Premium-Automobils. Denn freilich geht BMW und Elektro nur unter gewissen Grundvoraussetzungen zusammen.
So liefert der Lithium-Ionnen-Akku starke 170 PS und ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern. Unterm Strich macht das den i3 zu einem verdammt schnellen Sprinter. Es heißt, dass auf 60 Meter ein BMW M3 den i3 nur von hinten zu Gesicht bekommt. Angetrieben wird er über ein einstufiges Getriebe. Die Lithium-Ionen-Speicherzellen, die über dem hinteren Unterboden eingebaut sind, liefern die Kraft an die Hinterräder. Die Batterie verlagert den Schwerpunkt nach unten, verbessert die Achslastverteilung und macht das Auto sehr agil.
Ansonsten: Der Akku lässt sich an einer Schnellladestation in 30 Minuten auf 80% laden. An einer Haushaltssteckdose ist der i3 nach sechs Stunden voll und fährt bis zu 160 Kilometer weit – mit Range-Extender (34 PS Mini-Motor) schafft er 300 Kilometer. Die Fahrgastzelle ist aus carbonfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Insgesamt wiegt der i3 nur knapp 1200 Kilo.
Drinnen: Auf die B-Säule wurde verzichtet, die Türen öffnen gegenläufig und für Sitze, Interieur und Türverkleidungen werden recycelte oder nachwachsende Rohstoffe verwendet. So sind etwa in den Sitzen geschredderte PET-Flaschen verarbeitet. Der Kofferraum lässt mit umgelegten Sitzen auf 1100 Liter erweitern.
Außen dominiert Glas am Heck, die LED-Rückleuchten sind hinter Glas u-förmig in die Heckklappe integriert. Vorne rahmen wiederum LEDs in U-Form die Scheinwerfer – die auf Höhe der BMW-Niere sitzen – ein. Farblich zieht sich ein "Black Belt" von der Fronthaube über das Dach bis zum Heck. Frontschürze und Seitenpaneele rahmen den "Belt" dann in der jeweiligen Wagenfarbe ein.
Die BMW-Niere an der Schnauze ist zu, weil ja keine Kühlluft benötigt wird.
Und unter der Motorhaube findet sich statt Kolben, Zylinder und Öl nur ein Ladekabel.
Als zusätzliches Zuckerl bietet BMW seinen i3-Kunden den "Flexible-Mobility-Service" an. Soll heißen: Die Bayern stellen als Alternative zum i3, etwa für die Urlaubsreise nach Südfrankreich, andere BMW-Modelle zur Verfügung.
In Österreich gibt's den i3 ab November. Startpreis: 35.700 Euro. Viva la Revolution.
Weitere Infos zum neuen BMW i3:
BMW & Umweltschutz
Auch bei der Herstellung des i3 steht der Umweltschutzgedanke im Fokus. So betreibt BMW in den USA (Moses Lake, Washington) ein Carbonfaserwerk, in dem Carbon für die Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff hergestellt wird. Der dortige Energiebedarf wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gedeckt.
Auch ein neues Werk in Leipzig wurde von BMW extra für die i3-Produktion gebaut. Dort wird der Strom ausschließlich aus Windkraft gewonnen. Dazu wurden vier Windkraftanlagen direkt am Werksgelände errichtet, die pro Jahr 26 GW/h Strom liefern.
Technische Daten
Preis: ab 35.700 Euro, mit Range Extender ab 40.400 Euro
Marktstart Österreich: November 2013
Reichweite: 130 bis 160 km
Bereifung: 155 / 70 R19 (Serie)
Drehmoment: 250 Nm
0-100 km/h: 7,2 sek.
Stromverbrauch: 0,13 kw/h pro km (Durchschnitt)
Batterie: Lithium-Ionnen-Zellen, 8 Jahre oder 100.000 km Garantie
Ladezeit: Im Schnelllademodus stehen nach 30 Minuten 80 Prozent der Leistung zur Verfügung
Range-Extender: 2 Zylinder-Benzinmotor, 650ccm, 34 PS (der Range-Extender dient nur zur Stromerzeugung)
Händler Österreich: In Österreich wird es 5 BMW i-Agenten und 24 Servicepartner geben (Details: Foto Nr. 5)
Fotos: BMW/BRS
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.