Hallenbad: SPÖ gegen „hochpreisige“ Tarife
Mit den Stimmen von ÖVP und Grünen wurde die Sanierung des Eisenstädter Hallenbades beschlossen.
„In Zeiten, in denen mancherorts eher über die Schließung von Bädern und sonstigen Freizeit-einrichtungen gesprochen wird, werden wir unseren erfolgreichen Schwimmvereinen, unseren Schulen, unseren Familien und unseren sporttreibenden Eisenstädterinnen und Eisenstädtern auch in Zukunft mit dem Hallenbad ein Zuhause bieten“, freute sich Bgm. Andrea Fraunschiel über den Gemeinderatsbeschluss.
Zuvor prallten in der kurzfristig angesetzten Gemeinderatssitzung noch einmal die einzelnen Positionen der Parteien aufeinandern.
Finanzstadtrat Michael Freismuth skizzierte vorerst den Umfang der Sanierung, die vor allem die technischen Einrichtungen betrifft. Geringfügige Attraktivierungen sind im Kleinkinderbereich, den Garderoben und der Sauna geplant. Die Gesamtkosten betragen rund 2,5 Millionen Euro, dafür werden vom Bestbieter Einsparungen in der Höhe von rund 80.000 Euro pro Jahr garantiert. „Die Entgelte werden an jene der angrenzenden Bäder angepasst“, so Freismuth.
Scharfe Kritik an der Vorgangsweise kam von der FPÖ, die sich bei der Abstimmung der Stimme enthielt. „Die ÖVP hat uns dieses 2,5 Millionen-Euro-Projekt erst vor wenigen Tagen mitgeteilt. In so kurzer Zeit ist es einfach unmöglich, alles nachzurechnen und alle offenen Fragen zu klären“, so FPÖ-Obmann Géza Molnár, der daran erinnerte, dass die FPÖ bereits im Frühjahr 1999 auf den technischen Zustand hingewiesen und auf eine Modernisierung gedrängt hat.
„Der Niedergang des Hallenbades ist nicht über Nacht passiert, man hat das Problem weitgehend ignoriert“, so Molnár.
Kritik zur späten Präsentation der Sanierungspläne kam auch von den Grünen, die jedoch dem Sanierungsbeschluss zustimmten. „Ein Zusperren des Hallenbades hätte einen weiteren Verlust an Lebensqualität in Eisenstadt bedeutet“, meinte Andreas Krojer.
Gegen den Beschluss stimmte lediglich die SPÖ, die vor allem das „nicht ordentlich dargestellte Zahlenwerk“ kritisierte. „Wir wissen noch immer nicht, wie hoch die Förderungen sein werden, deshalb kann die SPÖ nicht zustimmen“, so Vizebbgm. Günter Kovacs, der in der Gemeinderatssitzung auch scharf gegen die geplante Tarifanpassung wetterte. „Es kommt für uns nicht in Frage, dass sich einerseits für den Benützer des Hallenbades nichts sichtbar ändert, und wir trotzdem hochpreisig werden.“
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