Peter Pilz: "Die Menschen haben die Nasen von den alten Parteien vollkommen voll"
Peter Pilz präsentierte in Eisenstadt sein Team für das Burgenland
EISENSTADT (ft). Am Donnerstagvormittag präsentierte Peter Pilz die burgenländischen Kandidaten der Liste Pilz für die Nationalratswahl am 15. Oktober. Spitzenkandidatin ist Herta Emmer aus Oberpullendorf, gefolgt von Johann Rihs aus Breitenbrunn. Die weiteren Kandidaten: Hannes Werthner aus Güssing, Maria Mauk aus Trausdorf, Stefan-Josef Neubauer aus Neckenmarkt, Franz Horvath aus Trausdorf und Michael Kamauf aus Stadtschlaining.
"Bedürfnis nach neuer Politik"
"Wenn Sie mich vor ein paar Wochen gefragt hätten, ob es eine Liste Pilz geben wird, hätte ich gesagt: selbstverständlich nicht." Mit diesen Worten eröffnete Pilz die Pressekonferenz im Hotel Burgenland in Eisenstadt. Da er jedoch tausende Mails und Facebook-Postings mit der Nachricht "Tu es" bekommen habe, sei in ihm eine persönliche Verpflichtung jenen Menschen gegenüber entstanden. "Es gibt in ganz Österreich und selbstverständlich auch im Burgenland ein großes Bedürfnis nach einer neuen Politik und damit auch nach einer neuen Liste."
Die Pilz-Inhalte
Immer mehr Menschen hätten die Nasen von den alten Parteien vollkommen voll. "Die Menschen suchen nun nach einer Alternative, die ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse ernst nehmen. Es geht darum, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und wiederherzustellen und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Es geht auch um die Verteidigung unserer Heimat."
Heimat bedeute unter anderem Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Trennung von Kirche und Staat, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, unabhängige sowie freie Medien und eine unabhängige Justiz. "Das sind für uns Selbstverständlichkeiten, aber diese werden in ganz Europa von extremen Rechten und dem politischen Islam angegriffen. Wir stehen dafür, unsere Heimat vor diesen Gefährdungen zu schützen." Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Liste Pilz sei die kompromisslose Bekämpfung von Machtmissbrauch, Parteibuchwirtschaft und Korruption. "Da machen wir ernst."
"Konzerne müssen endlich Steuern zahlen"
Spitzenkandidatin Herta Emmer will ihre Stimme für alle Selbständigen erheben und werde sich für Steuergerechtigkeit einsetzen. "Wir müssen endlich Gesetze für die Besteuerung von Google, Amazon und Co. beschließen. Die Konzerne müssen endlich ihre Steuern zahlen!" Zudem sehe sie die Kleinunternehmer von der Gesetzgebung gejagt: "Wir werden auf dem Altar der Erbschaftssteuer geopfert."
Sorgen und Nöte der freiwilligen Helfer
Johann Rihs aus Breitenbrunn habe sich Peter Pilz angeschlossen, da er "für mich für eine saubere, bürgernahe und dem Wohl des österreichischen Volkes verpflichtete Politik steht". Ursprünglich sei die damalige SPÖ unter Bruno Kreisky seine politische Heimat gewesen. "Da die soziale Komponente in der SPÖ aber seit geraumer Zeit nicht mehr gut genug erkennbar ist, habe ich die Partei um das Jahr 2000 verlassen." Pilz' aktive Politik für alle Österreicher habe ihm politisch wieder zum Leben erweckt. "Mein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Sorgen und Nöte der vielen freiwilligen Helfer und deren gemeinnützigen Organisationen." Außerdem wolle er sich gemeinsam mit Pilz der Korruptionsbekämpfung widmen.
Ziel: Vier Prozent der burgenländischen Stimmen
Mindestens vier Prozent der Stimmen strebt Pilz im Burgenland an. Es sei nach oben hin aber auch viel mehr möglich, da man ganz andere Menschen als beispielsweise die Grünen anspreche: "Das größte Kapital unserer Liste ist Vertrauen."
Für sein neues Team findet Pilz nur lobende Worte: "Ich bin seit 31 Jahren Abgeordneter und ich habe noch nie mit so einem tollen Team gearbeitet."
Mehr Beiträge zur Nationalratswahl 2017 in Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.