Weniger Langzeitarbeitslose
"Erwarte positive Entwicklung am Arbeitsmarkt"
Die RegionalMedien Burgenland und MeinBezirk.at haben mit Christine Fischl vom AMS Eisenstadt über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt gesprochen.
BEZIRK EISENSTADT. Laut aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) waren Ende Dezember 2021 im Bezirk Eisenstadt 1.998 Personen als arbeitslos gemeldet. 296 Personen befanden sich Ende Dezember in einer Schulungsmaßnahme.
Positive Entwicklung im zweiten Corona-Jahr
"Von Massenarbeitslosigkeit und Lockdowns in rasantem Tempo in Richtung Arbeitskräftemangel, Fachkräftemangel und der Herausforderung der Langzeitarbeitslosigkeit – so könnte man die Entwicklung am Arbeitsmarkt seit März 2020 beschreiben", sagt Christine Fischl, Geschäftsstellenleiterin des AMS Eisenstadt.
Dennoch spricht sie auch von einer positiven Entwicklung: "Das Jahr 2021 war das zweite Corona-Jahr und trotz zweier Lockdowns am Beginn und am Ende des Jahres zeigte der Arbeitsmarkt eine sehr erfreuliche Entwicklung."
Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder. Im Vergleich zu den rund 2.000 als arbeitslos gemeldeten Personen Ende Dezember 2021, waren es im Vorjahr noch rund 20 Prozent mehr.
Weniger Langzeitbeschäftigungslose
Das Risiko der Arbeitslosigkeit betrifft einzelne Personengruppen unterschiedlich, erklärt Fischl. So sind Unterschiede abhängig von Ausbildung, dem Alter und der zeitlich sowie regionalen Mobilität sichtbar.
Auch könne man feststellen, das derzeit saisonbedingt wieder viele Arbeitslose aus den Bereichen Bau und Tourismus vorgemerkt wären.
"Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen reduziert werden konnte," so Fischl. Die Maßnahmen des AMS im Zuge der Joboffensive und der Initiative "Sprungbrett" hätten hier für sichtbare Erfolge gesorgt. Auch das Land Burgenland hat mit dem Sonderförderprogramm "2. Chance" gemeinsam mit dem AMS eine Initiative für Langzeitarbeitslose ins Leben gerufen.
"Fachkräftemangel betrifft fast alle Branchen"
Der Fachkräftemangel ist nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie in aller Munde. "Der Fachkräftemangel betrifft mehr oder weniger fast alle Branchen", sagt Christine Fischl. Doch besonders betroffen sind das Gastgewerbe, der Handel, der Pflegebereich und handwerkliche Berufe.
Mit Weiterbildungen gegen den Fachkräftemangel
"Das Arbeitsmarktservice setzt hier vor allem auf Weiterbildungen, gemeinsam mit den betroffenen Unternehmen und Branchen. Wie zum Beispiel bei der Fachkräfteoffensive, gemeinsam mit dem Land Burgenland oder auch bei der Arbeitsplatznahen Qualifizierung", so die Leiterin der AMS-Geschäftsstelle Eisenstadt. Auch im Bereich der Pflege werden laut ihr jährlich Ausbildungen für Pflegeassistenten angeboten.
Rekordwachstum am Arbeitsmarkt?
Doch trotz Pandemie und Fachkräftemangel gibt es auch etwas Positives: "Abhängig von der Entwicklung der Gesundheitskrise und möglicher weiterer Lockdowns, erwarte ich eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. Ende Dezember waren beim AMS Eisenstadt 196 offene sofort verfügbare Stellen gemeldet, das war eine Steigerung zum Vorjahresmonat um 44 Prozent. Aufgrund der Prognose eines Rekordwachstums für 2022 erwarte ich mir, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt", so Fischl abschließend.
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