Bezirk Eisenstadt
Friseure & Co starten diese Woche
Mit 2. Mai dürfen viele Dienstleister ihre Arbeit wieder anbieten. Weil dabei unmittelbarer Kontakt oft unumgänglich ist, braucht es besondere Vorkehrungen.
BEZIRK EISENSTADT. Friseure, Kosmetik, Masseure oder Fußpflege ist ab Mai wieder möglich. Ein Besuch bei den Dienstleistern läuft jedoch nicht wie in Vor-Corona-Zeiten ab. „Der gesamte Arbeitsablauf ändert sich“, erklärt Katharina Wrabel vom Friseursalon Verlockend in Hornstein. Für sie geht mit Anfang Mai die Zeit einer langen Pause mit viel Zittern zu Ende: „Für uns war die Situation katastrophal. Weil wir erst vor kurzem geöffnet haben, sind die Ressourcen knapp und es gibt kaum Rücklagen“, so die Friseurin, die auch über eine angespannte Situation bei ihren Angestellten sprach: „Momentan sind noch alle in Kurzarbeit. Bei mir arbeiten junge Mädels, zwei sind in der Lehre. Wir leben vom Trinkgeld. Die Situation war für uns alle eine Katastrophe.“
Strenge Vorkehrungen
Umso mehr wird der Eröffnung entgegengefiebert, wenn auch mit etwas anderen Vorzeichen. „Im Umkreis von einem Meter rund um die Sitze dürfen sich nur ein Friseur und der Kunde befinden“, erklärt Wrabel. „Deswegen stellen wir Trennwände auf. Kunden und Angestellte müssen Masken tragen, darüber hinaus werden die Angestellten Face-Schilder und Handschuhe tragen. Wir dürfen in nächster Zeit auch nur noch gewaschene Haare schneiden“, zählt die Unternehmerin einige der Maßnahmen auf.
Wucherpreise bei Desinfektionsmittel
Flächendesinfektion ist im Friseursalon nichts neues, die aktuellen Preise stoßen Wrabel jedoch sauer auf, denn diese sind in den Himmel gestiegen. Bei den Schutzmasken hat sie ebenfalls eine Bitte an ihre Kunden: „Hoffentlich nehmen sie ihre eigenen mit, denn wir werden nicht genug haben, um alle auszustatten.“
„Wir sind bereit!“
Einer Eröffnung sehnt nicht nur Wrabel und ihr Team, sondern auch viele Kunden entgegen. „Wir rechnen zu Beginn mit einem Hype, derzeit läutet ständig das Telefon. Aber ich gehe längerfristig von Einbußen aus, denn Kunden werden nicht mehr regelmäßig, sondern nur mehr wenn es notwendig ist, zu uns kommen.“
Über 90 Prozent Ausfall
Alles andere als einfach ist nicht nur die Situation im Friseursalon, sondern auch bei Kathrin Hubers Physiotherapie-Praxis In Motion. Insgesamt fünf Therapeuten beherbergt Hubers Praxis in Siegendorf, zu arbeiten gab es wenig in den letzten Wochen.
„Die Physiotherapie war von den behördlichen Schließungen nicht betroffen. Behandelt habe ich jedoch nur Akutpatienten“, spricht Huber von einem Ausfall von über 90 Prozent. „Meinen Mietern ging es in dieser Situation nicht besser, zum Teil mussten sie ihre Therapien ganz einstellen. Um sie zu unterstützen habe ich die Hälfte der Miete erlassen“, so die Physiotherapeutin.
Zumindest geringe Einnahmen
„Bei Ausfällen von über 50 Prozent erhalten Physiotherapeuten Mittel aus dem Härtfonds“, klärt Huber auf. „Auch wenn es zusätzlich nur drei Patienten pro Woche waren, sind zumindest wenig Einnahmen da, um sich über Wasser halten zu können.“ Die ersten drei bis vier Wochen bezeichnet Huber als fast wie Urlaub: „So eine Zeitspanne sollte man als Selbstständiger auch überbrücken können, sonst hat man als Unternehmer schlecht kalkuliert.“
„Es geht bergauf“
Die Anfragen nach Behandlungen steigen nun wieder. „Im Bereich der Physiotherapie geht es seit rund zwei Wochen deutlich bergauf.“ Ab Mai darf Huber auch wieder Shiatsu-Massagen anbieten. Bei Behandlungen trägt sie FFP2-Masken, Handschuhe und eine Schürze, um ihren Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten.“
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