Großer Aufholdbedarf im Forschungsbereich

- Im Bereich nachhaltige Energie hat das Burgenland in den vergangenen Jahren bereits Innovationskraft bewiesen.
- Foto: MEV
- hochgeladen von Christian Uchann
Eine Strategie für Forschung, Technologie und Innovation soll helfen, die Forschungsquote zu steigern.
Obwohl das Burgenland in den vergangenen Jahren – insbesondere seit dem Beitritt zur Europäischen Union – eine eindrucksvolle wirtschaftliche Entwicklung mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten vorweisen kann, hinkt das das Land im Bereich Forschung und Entwicklung hinterher. Derzeit weist das Burgenland einen Forschungsquote von 0,76 Prozent der Wertschöpfung auf und liegt damit im Bundesländervergleich klar an letzter Stelle.
Um eine deutliche Steigerung der Forschungsaktivitäten zu erreichen, wurde unter der Projektleitung von Walter Mayrhofer eine Forschungsstrategie Burgenland bis zum Jahr 2025 erarbeitet, die es nun umzusetzen gilt.
Energie & intelligente Produkte
Im Fokus der Aktivitäten stehen die Bereiche erneuerbare Energie, nachhaltige Lebensqualität und intelligente Produkte und Prozesse. Das ambitionierte Ziel ist, dass die Forschungsquote bis zum Jahr 2025 auf 1,7 bis 2,2 Prozent mehr als verdoppelt oder gar verdreifacht wird.
Dies soll vor allem durch den Ausbau der Humanressourcen und der Forschungsinfrastruktur, durch ein vielfältiges Serviceangebot für die Unternehmen sowie durch Vernetzung der „hellsten und kreativsten Köpfe“ des Burgenlandes erreicht werden.
Steiermark an der Spitze
Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,46 Prozent klar an erster Stelle. Schlusslicht ist das Burgenland mit einer Quote von 0,76 Prozent. Die Ursachen liegen unter anderem in der historischen Entwicklung und einer Wirtschaftsstruktur, die besonders durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist.
Wenig Forschungsstätten
Auffallend für das Burgenland ist die sehr geringe Anzahl von Erhebungseinheiten (Forschungsstätten). So zählt die Statistik Austria für die Erhebung zur Forschungsquote nur 84 Erhebungseinheiten bei ca. 14.000 existierenden Unternehmen im Burgenland.
Auch in der Selbsteinschätzung der Wirtschaft haben systematische Forschung, Entwicklung und Innovation einen geringen Stellenwert. Laut einer repräsentativen Studie unter dem Titel „Wirtschaftsradar Burgenland“ vom Frühjahr 2014 betreibt nur ein Viertel der befragten Unternehmen Forschung und Entwicklung.
Forschung in der Fachhochschule
Die Fachhochschule Burgenland ist ein wichtiger Player in der Forschungsszene. Derzeit werden 54 Forschungsprojekte mit einem Volumen von über fünf Mio. Euro durchgeführt. Geforscht wird an den beiden Standorten Eisenstadt und Pinkafeld mit modernster Ausstattung wie etwa dem neuen Energetikum, im Energie-Umwelt-Gesundheit-Labor oder im Eye-Tracking-Labor.
NEOS fordern einen „frischen Wind in der burgenländischen Wirtschaft“


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