AK-Konsumentenschützer erstritten 210.000 Euro
Die häufigsten Probleme gab es 2017 bei Finanzdienstleistungen
EISENSTADT. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Burgenland haben im Jahr 2017 insgesamt 9.188 Anfragen beantwortet. Durch 718 Interventionen konnten 210.320 Euro erspart und gesichert werden.
Zinsvorteile nicht weitergegeben
Die meisten Anfragen gab es im Bereich der Finanzdienstleistungen. „Hauptverantwortlich dafür war die Problematik der Negativzinsen“, berichtete Christian Koisser, Leiter des AK-Konsumentenschutzes. Im Jahr 2017 wurde durch den Obersten Gerichtshof in mehreren Entscheidungen festgestellt, dass einige Banken vetragswidrig Zinsvorteile nicht weitergegeben hatten. „Gleichzeitig haben sich einige Banken bei der Rückzahlung der zu viel einbehaltenen Zinsen sehr viel Zeit gelassen“, so Koisser.
Verunsicherung durch Insolvenzen bei Fluglinien
Eine Zunahme bei den Konsumentenanfragen gab es auch im Reisebereich – verursacht vor allem durch die Insolvenzen bei Fluglinien. „Deshalb die Forderung nach einer verpflichtenden Insolvenzabsicherung, wie sie bei Reiseveranstaltern bereits seit Jahren besteht“, so Koisser, der aber auch von Verbesserungen berichten konnte.
So seien die Anfragen aufgrund von „immens ausufernden“ Telefonrechungen durch die Kostenbeschränkungsverordnung stark zurückgegangen.
Problembereich „Inkassogebühren“
Was den Konsumentenschützern zunehmend Sorge bereitet: die Entwicklung bei den Inkassokosten. „Da hat sich eine regelrechte Industrie etabliert“, so Koisser.
Die Arbeiterkammer werde deshalb in diesem Bereich genauso „dran bleiben“, wie bei der noch nicht umgesetzten Gruppenklage, „auch wenn diese nicht im Regierungsprogramm steht“, kündigte AK-Präsident Gerhard Michalitsch an.
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