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Ein Jahr Rot-Blau beschert Bauern eine schwache Ernte

„Unsere Bauern erzeugen hochqualitative Lebensmittel, pflegen die Landschaft und sichern tausende Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen. Im Vorjahr haben unsere Landwirte durchschnittlich um mehr als 10.000 Euro weniger verdient, als noch vor 5 Jahren. Im Jahr 2015 müssen wir, im Vergleich zum Jahr davor, quer über alle landwirtschaftlichen Sparten voraussichtlich ein Minus von 17 % hinnehmen. Das ist dramatisch“, so der Landesobmann des Burgenländischen Bauernbundes NR Niki Berlakovich bei einer Pressekonferenz am 12. Juli 2016 in Eisenstadt.

„Die Lebensmittelproduktion auf unseren landwirtschaftlichen Nutzflächen ist zu rund 80 Prozent vom Wetter abhängig. Extreme Wetterereignisse, wie die Dürre im Jahr 2015 und die Spätfröste Ende April 2016 haben unseren Bauern schwere Verluste beschert.

NR Berlakovich weiter: „Stark zu leiden hat die Landwirtschaft auch unter den Folgen des Russland-Embargos, welches besonders den Schweine-, Milch-, Obst- und Gemüsebauern große Probleme bereitet. Im Milchbereich müssen die Bauern bereits seit Monaten einen extrem niederen Bauernmilchpreis hinnehmen. Dieser liegt schon seit Wochen bei rund 26 Cent pro Liter. Ein derartig tiefer Milchpreis gefährdet die Existenz vieler Bauernhöfe. Neben dem Russland-Embargo wirkt sich auch die schwächer gewordene Konjunktur in China und in anderen Ländern aus. Die Lebensmittelexporte in diese Länder sind stark zurückgegangen“.
„Angesichts dieser schwierigen Lage brauchen unsere Bauern umfassende Unterstützung. Im Burgenland ist von Rot-Blau wenig gekommen. Ein Jahr Rot-Blau hat den Bauern eine schwache Ernte beschert. Überfällig ist der Ausbau des Versicherungsschutzes für die Katastrophenvorsorge, die Weiterentwicklung des Programms für die ländliche Entwicklung, die Streichung des Sozialversicherungsbeitrages für ein Quartal für die Bauern und weitere Kostenentlastungen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit“, sagt NR Niki Berlakovich.

Zur Absicherung unserer bäuerlichen Familienbetriebe ist daher eine Ausdehnung der Mittel aus dem Katastrophenfonds für die Unterstützung einer Versicherung zur Katastrophenvorsorge (Dürre- und Frostversicherung) notwendig. Am 9. Juni 2016 hat der Burgenländische Landtag einen einstimmigen Beschluss gefasst, wonach das Land einen Prämienzuschuss von 25 % leisten soll, wodurch auch der Bundesprämienzuschuss von 25 % ausgelöst werden kann. Der notwendige Regierungs-Beschluss der SPÖ-FPÖ-Regierung steht aber nach wie vor aus. Einige Bundesländer wie Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark haben das längst schon beschlossen. Worauf wartet Rot-Blau“, so Nationalrat Niki Berlakovich.

Der von der Burgenländischen Agrarreferentin vorgelegte Masterplan enthält etliche Worthülsen. „Österreich hat bereits jetzt schon mit dem Programm für die ländliche Entwicklung den Plan für die Entwicklung für die Landwirtschaft und des ländlichen Raums. Dieses Programm ist international anerkannt und vor allem auch seitens der EU genehmigt und kofinanziert“, sagt Nationalrat Niki Berlakovich. Konkrete Änderungsvorschläge des Burgenländischen Bauernbundes beim Programm Ländliche Entwicklung, wie u.a. die Anrechnung einer Hauptfruchtvariante als Begrünung und die Anerkennung von Leguminosen als Blühflächen, was auch aus ökologischer Sicht einen Sinn ergeben hätte, wurden von der Agrarreferentin schlichtweg ignoriert und nicht zur Diskussion eingebracht.

Streichung des Sozialversicherungsbeitrages bei den Bauern für ein Quartal im Jahr 2016: Der Bauernbund fordert, dass den Landwirten im Jahr 2016 für ein Quartal der Sozialversicherungsbeitrag erlassen wird. Den dafür notwendigen Geldbetrag könnte die SVB aus eigenen Rücklagen aufbringen. Von der SPÖ sind bisher nur kritische Stimmen dazu gekommen. „Ich hoffe, dass diese sinnvolle Maßnahme demnächst im Ministerrat beschlossen“, so Niki Berlakovich.

Weiters fordert der Bauernbund auch die Wiedereinführung der Agrardieselvergütung. Berlakovich: „Im Gegensatz zu anderen Ländern in der EU wird in Österreich seit 4 Jahren keine Mineralölsteuerrückvergütung an die bäuerlichen Betriebe mehr ausbezahlt. Dies führt zu einem großen wirtschaftlichen Wettbewerbsnachteil. Diesel ist als wichtigster Treibstoff für die landwirtschaftlichen Maschinen einer der größten Kostenverursacher in der landwirtschaftlichen Produktion. In Frankreich etwa können die Bauern ihre Traktoren um 45 Prozent billiger betreiben als in Österreich.
Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer werden primär für den Straßenbau und für die Straßenerhaltung verwendet. Die Bauern verbrauchen Diesel aber vorwiegend mit ihren Traktoren und sonstigen Maschinen für die Bearbeitung der Felder, Spezialkulturflächen und im Wald. Vorstellbar ist auch der Landwirtschaft die Verwendung eines preisgünstigen grünen Diesel, der geringer besteuert wird, zu ermöglichen“.

„Wir brauchen eine spürbare Kostenentlastung bei Betriebsmitteln. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit unserer bäuerlichen Betrieben spürbar erhöht werden“, so Landesobmann Berlakovich abschließend.

Persönliche Vorstellung des neuen Bauernbunddirektors

Im Rahmen des Pressegespräches stellte Landesobmann Nationalrat DI Niki Berlakovich auch den neuen Bauernbunddirektor, Matthias Leitgeb, vor, der diese Funktion von DI Tamara Hettlinger übernommen hat.

Matthias Leitgeb ist seit nahezu 35 Jahren als Mitarbeiter in der Burgenländischen Landwirtschaftskammer beschäftigt. Er arbeitete viele Jahre in einem Landwirtschaftlichen Bezirksreferat, war über 8 Jahre lang Invekos-Koordinator (= Beratung und Förderungsabwicklung). In den vergangenen 9 Jahren wirkte Leitgeb als Assistent in der Kammerdirektion sowie als Öffentlichkeitsreferent und Redakteur des Mitteilungsblattes der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.

Bisherige Funktionen beim Bauernbund: Matthias Leitgeb war von 1996 bis 2009 Organisationsreferent des Bezirksbauernbundes Mattersburg und von 2003 bis 2009 zusätzlich Organisationsreferent für den Bezirk Oberpullendorf. Von 1996 bis 2009 hatte er auch die Funktion eines Bezirksobmann-Stv. des Bezirksbauernbundes Mattersburg inne. Knapp 6 Jahre lang war er Gf. Bauernbundobmann von Loipersbach.

Als Schwerpunkte seiner neuen Tätigkeit beim Bauernbund nennt Matthias Leitgeb den Ausbau der persönlichen Betreuung der Funktionäre (auch Jungfunktionäre) und Mitglieder. So will er so oft wie möglich an Bauernbundsitzungen auf Bezirks- und Ortsebene teilnehmen sowie Exkursionen und Stammtische veranstalten.

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