Wenn eigener Körper gegen einen rebelliert

Betroffene mit Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden oft unter Blähungen und Bauchschmerzen. | Foto: Picture-Factory/Fotolia
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Apotheker Andreas Hoyer aus St. Valentin gibt wertvolle Tipps zum Thema Unverträglichkeit.

BezirksRundschau: Welche Nahrungsmittelunverträglichkeit tritt in der Bevölkerung am meisten auf?
Andreas Hoyer: Allergie auf Milch bzw. Lactose in der Milch, die sogenannte Lactoseintoleranz. Sehr verbreitet ist auch die Histaminintoleranz (Käse, Rotwein… )Allergien gegen bestimmte Früchte und Nüsse sind ebenfalls im Zunehmen, kommen aber nicht so häufig vor wie Lactose und Histaminunverträglichkeiten. Unangenehm und auch erst oft sehr spät erkannt ist eine Glutenunverträglichkeit (Weizenklebereiweiß)

Wo können die Ursachen für eine solche Unverträglichkeit liegen?
Überforderung des Immunsystems, Vererbung (zb Glutenunverträglichkeit)

Bleibt eine jeweilige Unverträglichkeit permanent bestehen oder gibt es auch temporäre Fälle?
Die Unverträglichkeit bleibt meist über einen sehr langen Zeitraum bestehen , sehr oft auch lebenslänglich. Manche Unverträglichkeiten treten bereits in der Jugend auf (zb. Lactose-, Fructoseunverträglichkeiten), manche treten aber auch erst später auf. Hier werden ein geschwächtes Immunsystem und Stress als Mitauslöser vermutet, Linderung ist sehr oft durch Weglassen der allergieauslösenden Nahrungsmittel mit einer gleichzeitigen Stärkung der Darmbakterien möglich, hier nimmt man probiotische Präparate.

Wie ernst kann eine solche Unverträglichkeit für die Gesundheit werden? Nahrungsmittelallergien können schweren gesundheitlichen Schaden auslösen. Dauernde Durchfälle oder Blähungen sind nicht nur unangenehm, sondern verhindern auch die Aufnahme wichtiger Vitamine und Mineralstoffe.

Was ist der Unterschied zu einer Allergie?
Bei einer Nahrungsmittelallergie betrachtet der Körper einen oder mehrere Stoffe der Nahrung trotz Ungefährlichkeit als schädlich. Im Fall von Parasiten, Viren, Bakterien oder anderen Krankheitserregern ist diese Abwehrreaktion des Immunsystems durchaus hilfreich – nicht jedoch in Bezug auf Nahrungsmittel und ihre Inhaltsstoffe. Beginnt der Körper, die an sich harmlosen Nahrungsbestandteile zu bekämpfen und gegen sie Antikörper zu bilden, können allergische Beschwerden auftreten. Typischerweise werden sogenannte Antikörper der Klasse E gebildet, die Entzündungszellen im Körper besetzen und „scharf machen“
Bei Nahrungsmittelintoleranzen werden bestimmte Stoffe der Nahrung fehlerhaft verstoffwechselt. Die Verwertung im Körper funktioniert nicht richtig. Fälschlicherweise werden Intoleranzen häufig als Allergien bezeichnet. Da das Immunsystem aber nicht beteiligt ist und keine Antikörperbildung stattfindet, sind es keine Allergien. Die Beschwerden können jenen bei Allergien jedoch sehr ähnlich sein. Bei Intoleranzen sind bestimmte Enzyme bzw. Transportmechanismen im Darm nicht ausreichend vorhanden bzw. defekt. Die Unterscheidung ist oft nicht einfach, kann aber durch Blut und/oder Gewebetest durchgeführt werden.

Betroffene mit Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden oft unter Blähungen und Bauchschmerzen. | Foto: Picture-Factory/Fotolia
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