Interview mit Wiff LaGrange
Der "Piano-Man" aus Enns

Wiff LaGrange auf der Bühne. | Foto: Christoph Huemer
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Der Ennser Musiker Wiff LaGrange spricht im Interview mit der BezirksRundschau über die Anfänge seiner musikalischen Laufbahn, die "Corona-Zeit" und verrät, wie es zu den "Ennser Hymnen" gekommen ist.

BezirksRundschau Enns: Wie haben Sie die "Corona-Zeit" verbracht?
LaGrange: Sehr ruhig und entspannend, meine Familie und ich genossen das Beisammensein mit Gesellschaftsspielen und Kochen. Bei Schönwetter waren wir im Garten oder gingen Laufen. Ein paar Mal musizierten wir gemeinsam am Balkon für unsere Nachbarn. Einmal zum Beispiel haben wir über Aufruf in den sozialen Medien die „Enns Hymne“ für unsere Heimatstadt gesungen. Klavier- und Keyboard-Online-Unterricht habe ich auch angeboten. Das war eine gute Möglichkeit, Kontakt zu meinen Schülern zu halten.

Haben Sie auch neue Hobbys entdeckt?
Ja, das Tischtennis-Spielen habe ich wiederentdeckt und ich kann zwar nicht sagen, dass ich jetzt besser koche, aber ich habe ein bisschen dazugelernt.

Haben Sie viel Neues komponiert?
Ja, auf Grund der Ruhe hatte ich genügend Zeit, die Musik für die Sommertheaterproduktion „Das Wirthshaus im Spessart“ für das Theater am Fluss in Steyr fertig zu komponieren. Leider ist diese Produktion, wie so viele andere Veranstaltungen auch, auf nächsten Sommer verschoben worden – aber Vorfreude ist die schönste Freude. Weiters habe ich mehrere Musik-Homeoffice-Videos mit meinen beiden Bands "wiff & hanzhanz ensemble" und "Mad & Chilli" produziert und ins Internet gestellt.

Wie sind Sie zur Musik gekommen?
In der Volksschulzeit hatte ich Blockflöten- und Gitarren-Unterricht in der Ennser Musikschule, in der Gymnasialzeit in Linz Klavier- und Orgelunterricht sowie Chorgesang. Mit 13 Jahren habe ich in Bands zu spielen begonnen, ab da war ich so richtig mit dem Musikvirus infiziert. Ich wollte nur mehr Musik machen und das ist bis heute so geblieben.
Nach der Matura habe ich an der Musikhochschule in Wien studiert und schon nebenbei zu unterrichten begonnen. Später habe ich in Linz unterrichtet. Durch die Liebe bin ich nach Enns zurückgekommen und habe hier vor 25 Jahren meine private Musikschule MusikLernStadt WIFF eröffnet. Ich mische hier vor Ort auch im kulturellen Leben mit. Zum Beispiel habe ich vor sechs Jahren die cittàmusica-Konzerte am Ennser Hauptplatz ins Leben gerufen.

Wie ist die Idee für die „Enns-Hymne“ entstanden?
Nach einem Vorschlag der damaligen TSE-Geschäftsführerin Dr. Gaby Pils für meine Heimatstadt Enns eine Hymne zu schreiben, habe ich im Herbst 2009 eine kurze Hymnenmelodie komponiert. Daraus entstand die Idee doch etwas Größeres zu machen und nach drei Jahren Vorbereitungszeit habe ich zur 800-Jahre-Stadtrecht-Enns-Jubiläumsfeier im Jahr 2012 die Enns Hymnen vor 5.000 Besuchern auf dem Ennser Hauptplatz zur Aufführung gebracht.
Das durchkonzipierte, zwölfteilige Werk aus Liedern und Stücken ist in verschiedensten Musikstilen – Klassik, Chormusik, Blasmusik, Pop, Dance, Blues, Rock – komponiert und wurde mit 400 Mitwirkenden und ansässigen Musikern, z B. alle Ennser Chöre und Schulen, gemeinsam mit international erfolgreichen Künstlern und Solisten aufgeführt, allen voran den Solisten der Wiener Sängerknaben und dem Spring String Quartett. Heute wird bei verschiedenen Anlässen wie zum Beispiel beim Ennser Neujahrsempfang in der Ennser Stadthalle ein Lied aus diesen Enns Hymnen mit dem Titel „Hoamatstadt Enns“ gesungen, dieses Lied hat sich mittlerweile als Enns Hymne herauskristallisiert.

Worauf freuen Sie sich am meisten nach „Corona“?
Auf Konzerte, Auftritte und Theateraufführungen, die sind ja mein Lebensinhalt.

Was nehmen Sie sich aus dieser Krisenzeit mit?
Musizieren kann so gut tun, begeistern und entspannen. Und: Genügsamkeit, Zuversicht und Zufriedenheit, ich sehe Krisenzeiten auch als Chance, zum Nachdenken und zum Verändern.

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Foto: Cityfoto
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