Das "Gelbe Dachl" von Ernsthofen
ERNSTHOFEN. "In Innsbruck haben sie das Goldene Dachl, wir in Ernsthofen haben jetzt das Gelbe Dachl, das noch dazu viel größer ist." Der älteren Ernsthofnerin gefällt das Gelb nicht, aber sie nimmt es mit Humor. "Gefragt hat uns jedenfalls keiner, ob wir das so wollen", merkt ihre Freundin kritisch an. Die Rede ist vom Dach des Schulanbaus, das in leuchtendem Gelb erstrahlt. Die knallige Farbe wird den Ernsthofnern "schonend beigebracht": Nach dem Dach soll in einigen Wochen auch die zum Ortsplatz ausgerichtete Wand gelb gestrichen werden. "Diese frische, lebendige Farbe passt doch perfekt zu einer Schule und zu den Kindern", meint die Ernsthofnerin Edith Bauer.
Altbausanierung fertig
"Durch den modernen Zubau an den Altbestand entsteht eine Verbindung von Tradition und Zukunft", erklärt Architekt Helmut Poppe, selbst gebürtiger Ernsthofner. "Wichtig war uns, nicht einfach 'was dran zu stückeln', sondern statt eines Flickwerks eine architektonische Einheit zu schaffen." Das Großprojekt schreitet zügig voran. "Rechtzeitig zum Schulbeginn war die erste Bauetappe, die Sanierung des Schulaltbaus abgeschlossen", sagt Bürgermeister Karl Huber. "Und beim Neujahrsempfang konnten wir die neue Turn- und Veranstaltungshalle einweihen." Amtsleiter Alfred Eglseer ergänzt: "Das war eine stressige Phase. Noch zwei Tage vor dem Empfang hat es im Turnsaal von Handwerkern nur so gewimmelt." Mit dem innovativen Dämm- und Verkleidungsmaterial, das österreichweit erstmals in einer Turnhalle eingesetzt wurde, lassen sich Oberflächen individuell gestalten. "Daher fällt der Saal nicht auf den ersten Blcik als Turnsaal auf, sondern wirkt wohnlich und einladend", sagt Poppe. "Für Feste und Konzerte ist er daher sehr geeignet, denn die Ernsthofner feiern bekanntlich gerne!"
Schwerpunkt Musik
Grund zu feiern hat bald auch der örtliche Musikverein, der im Anschluss an die Halle einen noch in Bau befindlichen neuen Probenraum bekommt. "Weil wir von 37 auf 58 Musiker angewachsen sind, ist es im jetzigen Raum so eng, dass der Posaunist manchmal dem Vordermann den Zug ins G'nack stößt", erzählt Obmann Alfred Eglseer schmunzelnd. Der Nachwuchs für die Kapelle wird künftig im selben Gebäudekomplex ausgebildet: Musikschulleiter Dietmar Winkler freut sich über die modernen, lichtdurchfluteten Räume im Obergeschoß. "Und im Keller bekommen wir sogar einen Bandraum mit kleinem Tonstudio", so Winkler. Auch Volksschuldirektorin Helga Sallinger zeigt sich zufrieden mit der Altbausanierung und den neuen, hellen Räumen für die Nachmittagsbetreuung im Anbau. Last, but not least dürfen auch die Volksschulkinder zu Wort kommen: "Ich freu mich schon, wenn wir nach den Semesterferien endlich den neuen Turnsaal benützen dürfen", sagt Stefan. Und Mara ergänzt: "Zu Schulanfang wollten gleich alle Kinder aufs schöne, gelbe Klo gehen. Mir gefällt die Farbe sehr gut!"
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