Prävention Dämmerungseinbrüche
"Einbruchszahlen steigen wieder an"
Bis dato wurden in der Region noch keine Dämmerungseinbrüche verzeichnet. Im vorigen Jahr gab es fünf.
REGION ENNS. "Schock: Den löst in vielen Menschen ein Einbruch in den eigenen vier Wänden aus. Die Zahl der Einbrüche steigt mit Beginn der kalten Jahreszeit und der frühen Dunkelheit wieder an. Die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen machen den Betroffenen dabei häufig mehr zu schaffen als der materielle Schaden“, betont Thomas Schmolz vom Bezirkspolizeikommando Linz-Land. Neben Wohnräumen seien auch Kellerabteile bei Einbrechern hoch im Kurs, berichtet Sascha Baumgartner von der Polizeiinspektion Enns.
"Meist zwischen 16 und 21 Uhr"
"Die Einbrüche geschehen meist zwischen 16 und 21 Uhr, wenn die Täter annehmen, dass keiner zu Hause ist. Objekte, die neben Hauptverkehrsrouten liegen und von wo aus schnell geflüchtet werden kann, sind besonders beliebt. Ebenfalls betroffen sind Siedlungen mit schwer einsehbaren Wohnungen. Die Täter nutzen dabei jede Möglichkeit, die sich ihnen bietet, um in den Wohnraum zu gelangen: Sie zwängen Terrassentüren, Fenster und Kellerzugänge auf, nutzen Leitern beziehungsweise Einstiegshilfen wie Gartenmöbel, die im Garten achtlos herumstehen", so Baumgartner.
Kriminalitätsrate steige wieder an
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Zahlen der Einbrüche stark gesunken. Nun steigt die Kriminalitätsrate in diesem Bereich wieder an. Darum stehen für Schmolz Information und Prävention an vorderster Stelle: "Deshalb möchte ich mich für die mediale Unterstützung zum Thema Dämmerungseinbrüche bedanken. Dadurch werden die Leute vorsichtiger und sensibler bei der Eigenheimsicherung." Weiters sei klar erkennbar, dass sich die "Qualität" der Einbrüche verändert habe und die Schadenssumme – besonders bei Einbrüchen in Unternehmen – oft höher werde.
"Im Notfall wird Kontaktperson verständigt"
Den optimalen Schutz gegen Einbrecher im Bezirk Linz-Land hat sich Christian Lamprecht von der Firma AFS Agentur für Sicherheit GmbH auf die Fahnen geschrieben. Musste der Fachmann früher seinen Kunden erklären, warum man eine Alarmanlage anschaffen sollte, gehört eine solche heute bei Hausbesitzern fast schon selbstverständlich dazu. Hier rät Lamprecht, "sich eine verkabelte Alarmanlage, inklusive eines Sicherheitskonzepts, anzuschaffen. Dieses beinhaltet neben einer Alarmanlage auch eine Anbindung an eine 24-Stunden-Alarmzentrale. Im Notfall wird die Kontaktperson verständigt, und es kann gleich mit der Polizei eingegriffen werden." Saison in Sachen Wohnungs- und Gebäudesicherung hat der Komplettanbieter aus Linz-Land von September bis Februar und auch im Juni und Juli. Besonders jetzt in der Herbstzeit kommen die Kunden, laut Lamprecht, "kurzfristig" drauf, sich eine Alarmanlage anzuschaffen: "Wir brauchen eine Alarmanlage, das höre ich dann sehr oft. Hier sollte man aber keinen Schnellschuss machen."
Tipps zur Prävention:
- Fenster, Terrassen- und Balkontüren immer schließen
- Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder für Innen- und Außenbeleuchtung
- Gute Nachbarschaft
- Verdächtiges der Polizei melden
- Leitern, Gartenmöbel und frei herumliegendes Werkzeug im Haus versperren
Wenn Täter anwesend ist:
- Einen Namen rufen, als wär man nicht allein im Haus
- Licht anschalten
- Flucht ermöglichen
- Details vom Erscheinungsbild des Täters merken
- Polizei unter 133 rufen und Verbindung halten
- Nichts berühren oder gar verändern
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