ÖBB nimmt Stellung
Ernsthofen fordert barrierefreien Zugang zum Bahnhof
Viele regionale Bahnhöfe sind für Menschen mit Behinderung nicht nutzbar, da es keine Alternativen zu Treppenanlagen gibt – so auch beim Bahnhof Ernsthofen. Die SPÖ fordert in einer aktuellen Aussendung rasche Umbaumaßnahmen.
ERNSTHOFEN. Für Bahnreisende mit Fahrrad, Kinderwagen, Gehhilfe oder körperlichem Handicap ist es aktuell sehr beschwerlich auf die Bahnsteige zu gelangen. Gerade im Hinblick der Umsetzung des "1 2 3-Tickets" sei es laut SPÖ Ernsthofen unbedingt erforderlich, dass die Bahnhöfe barrierefrei ausgestaltet werden, um für jedermann benützbar zu sein. Sie fordert daher die rasche barrierefreie Ausgestaltung des Bahnhofes vor Ort. Die zuständige Bundesministerin, Frau Leonore Gewessler sei bereits um Unterstützung gebeten und die ÖBB zur barrierefreien Ausgestaltung des örtlichen Bahnhofes ersucht worden. Die SPÖ wolle sich auch weiterhin dafür einsetzen, heißt es vom Fraktionsobmann Johann Schaurhofer.
Umbau bereits lange ein Thema
Laut Bürgermeister Karl Huber (ÖVP) sei dieser Umbau schon seit Jahren seitens der Gemeinde gefordert worden: "Die ÖBB hat vor Jahren eine Unterführung in Ernsthofen errichtet – in diesem Zusammenhang hat die Gemeinde auch einen behindertengerechten Zugang zu den Gleisen gefordert. Durch die Nähe zum Bahnhof St. Valentin, der über behindertengerechte Zugänge verfügt, sei die ÖBB aber gesetzlich nicht verpflichtet, diese in Ernsthofen zu schaffen. Als Gemeinde haben wir auch beim Land interveniert", so Huber.
Bis 2027: 90 Prozent barrierefreie Stationen
Auf Anfrage der BezirksRundSchau Enns hat die ÖBB zum Thema eine Stellungnahme abgegeben: "Den Zugang zur Bahn und die Reise mit der Bahn einfach und bequem – also möglichst barrierefrei – zu gestalten, ist ein essentielles Ziel der ÖBB. Aktuell stehen 374 barrierefreie Stationen zur Verfügung, womit rund 84 % aller Reisenden erreicht werden. Unser Ziel ist, dass Ende 2027 für über 90 % aller Kundinnen und Kunden barrierefreie Bahnhöfe und Haltestellen im Netz der ÖBB-Infrastruktur AG zur Verfügung stehen", heißt es von der Pressestelle.
ÖBB: "Zuerst stark frequentierte Stationen"
Maßnahmen dafür würden zuerst dort getätigt, wo sie den größtmöglichen Kundennutzen stiften. Priorität seien daher stark frequentierte Verkehrsstationen, Taktknoten oder Verkehrsstationen mit hohem Umsteigeaufkommen zwischen Bahn und anderen Verkehrsmitteln. "Ernsthofen hat mit der aktuellen und prognostizierten Fahrgastnachfrage ein im Vergleich mit vielen anderen Verkehrsstationen äußerst geringes Aufkommen, daher sind keine Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit vorgesehen. Sollte die Gemeinde Maßnahmen am Bahnhof Ernsthofen setzen wollen, stehen wir für diesbezügliche Gespräche gerne zur Verfügung", so die ÖBB.
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