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Gemeinderat entscheidet über Zukunft von Schloss Ennsegg

Die Stadtgemeinde Enns mietet Räumlichkeiten für die Landesmusikschule.  | Foto: BRS/Mitterbauer
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  • Die Stadtgemeinde Enns mietet Räumlichkeiten für die Landesmusikschule.
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Bei der nächsten Ennser Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 26. September, soll über die Zukunft von Schloss Ennsegg entschieden werden.

ENNS (milo). Im Jahr 2020 läuft der Mietvertrag für die historische Immobilie aus. Am 26. September ist das Schloss Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung: Die BezirksRundschau Enns fragt bei den Vertretern nach.
Die ÖVP Enns ist für den Ankauf. „Derzeit bezahlt die Gemeinde die Miete für die Landesmusikschule, in Summe etwa 230.000 Euro jährlich. Dieser Betrag gemeinsam mit den Mieteinnahmen anderer Betriebe und Mieter im Schloss führen zu einem jährlichen Ertrag von circa 350.000 Euro. Wenn man ein Darlehen zum Ankauf des Schlosses aufnimmt und mit diesem Geld bedeckt, gehört das Schloss der Gemeinde und die Zahlungen sind nach ungefähr 30 Jahren erledigt", sagt Vizebürgermeister Manfred Voglsam. So brauche man keine anderen Projekte stoppen oder verschieben und der Ankauf finanziere sich von selbst. Das Schloss gehöre unbedingt in öffentliche Hand, damit freier Zugang jederzeit gewährt bleibe. 

Hohes Risiko

Der Fraktionsobmann der SPÖ Stefan Bauer meint dazu: „Wir sind klar gegen den Ankauf des Schlosses. Die Kosten des Kredites würden uns an die Haftungsgrenze der Gemeinde bringen und bei den wirklich wichtigen Aufgaben der Gemeinde einschränken: Bei den anstehenden Sanierungen der Schulen, dem Bau eines Kinderhauses und bei vielen weiteren Projekten. Abgesehen davon wissen wir nicht, welche Kosten in zehn oder fünfzehn Jahren auf uns zukommen, wenn das Schloss saniert werden muss und da natürlich das Bundesdenkmalamt mitreden wird. Das Risiko ist einfach zu hoch." Auch die FPÖ Enns spricht sich gegen den Ankauf des Schlosses aus. „Enns soll autonom bleiben. Durch die hohen Kosten des Schlosskaufes würden uns Gelder für andere wichtige Projekte fehlen. Zum Beispiel beim Ausbau der Infrastruktur und bei der Bildung", sagt Fritz Altmann, FPÖ-Stadtparteiobmann, „wenn man wirtschaftlich denkt, kann sich das schwer ausgehen. Die Liquidität von Enns soll dadurch nicht eingeschränkt sein."

Noch viele Punkte offen

Michael Reichhardt von den Grünen Enns: „Grundsätzlich soll das Schloss Ennsegg der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Dies kann aus heutiger Sicht auch mit einer Verlängerung des Mietvertrages gewährleistet werden. Natürlich gibt es auch gute Argumente für einen Ankauf, wie zum Beispiel die Finanzierung über die derzeit anfallenden Mietkosten. Dennoch würde ein Ankauf den finanziellen Spielraum der Gemeinde langfristig stark einschränken. Wir Grüne werden im Gemeinderat zu diesem Punkt daher offen abstimmen." Für Harald Lackner von den NEOS müssen zuerst noch einige Fragen geklärt werden: „Grundsätzlich ist der Kauf einer Immobilie gegenüber der Anmietung positiv zu bewerten, da dadurch Vermögen geschaffen wird. Jedoch fehlen aus unserer Sicht für die aktuelle Abstimmung im Gemeinderat noch wichtige Fakten: Gutachten zur Immobilie, die Evaluierung der Nutzungsvorschläge, wie die Umsiedlung der Bibliothek und die eventuell notwendigen Adaptierungskosten sowie das Einsparungspotential aktueller Mietobjekte, die im Schloss untergebracht werden könnten.

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