Blackout-Experten Region Enns
Gut vorbereitet für den Totalausfall

Österreichs Stromnetz ist gut gesichert, aber abhängig von anderen Ländern. | Foto: Panthermedia/fanjianhua
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  • Österreichs Stromnetz ist gut gesichert, aber abhängig von anderen Ländern.
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Am Mittwoch, 9. März, lädt das Katholische Bildungswerk in Hofkirchen zu einem Vortrag zum Thema "Blackout" mit dem Zivilschutzverband ein.

REGION ENNS. Die Lichter gehen aus, das Summen des Kühlschranks stoppt und die elektronische Klingel verabschiedet sich mit einem letzten "Ding-Dong" – ein Stromausfall. "Bei einem Blackout würden die Lichter für einige Tage nicht mehr leuchten", sagt Werner Hellriegl, Bezirksleiter des Zivilschutzes in Linz-Land. Es handelt sich dabei um einen großflächigen Stromausfall: "Das Schwierige bei einem kompletten Ausfall ist es, die Stromkapazität wieder in die Höhe zu fahren. Würde alles wieder auf einmal eingeschaltet werden, käme es nach und nach zu weiteren Ausfällen."

Gefahr lauert eher im Ausland

Das österreichische Stromnetz im Land sei gut gesichert, die Gefahr lauere eher im Ausland: "Wir beziehen den Strom ja auch aus anderen Ländern – zum Beispiel aus Rumänien. Dort sind die Leitungen nicht im perfekten Zustand." Würde es dort zu flächendeckenden Ausfällen kommen, dann wäre Österreich mitbetroffen. Aber: "Angst muss man vor dem Blackout nicht haben", sagt Hellriegl. Wer sich gut vorbereitet, habe nichts zu befürchten. Vom Zivilschutzverband werden für den Fall der Fälle extra Vorsorge-Pakete angeboten. Darin befinden sich unter anderem kurbelbetriebene Radiogeräte und Lichter, umfangreiche Selbstschutzratgeber sowie Notkoch-Sets.

Notfallvorräte anlegen

Der Experte lagert Vorräte, die im Notfall für ein halbes bis ein ganzes Jahr reichen: "Wenn die Sachen an ihr Haltbarkeitsende kommen, verkochen wir sie und ersetzen sie durch neue." Wer in einem Einfamilienhaus wohnt, kann sich über Notstromaggregate informieren. Diese, meist mit Diesel betriebenen Stromproduzenten, befinden sich auch bei den Feuerwehren der Region: "Das Feuerwehrhaus ist ein Gebäude, in dem das Licht als letztes ausgehen sollte", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Födermayr. Die Feuerwehrhäuser seien im Notfall wichtig für Kommunikation, Infrastruktur und Versorgung: "Daher gibt es auch eine aktuelle Förderung vom Land OÖ für Feuerwehren, die sich Notstromaggregate zulegen wollen", so der Astner.

Tankstelle als Notversorger

Zusätzlich läuft in Linz-Land derzeit ein Vorsorge-Projekt: "Dabei wird eine Tankstelle umgebaut, sodass die Feuerwehr dort im Einsatzfall Notstrom einleiten kann. Damit kann sie Einsatzfahrzeuge und für die Infrastruktur wichtige Fortbewegungsmittel weiter mit Treibstoff versorgen."

Wissen von Corona nutzen

Dass gute Vorbereitung alles ist, hat laut Födermayr auch die aktuelle Pandemie aufgezeigt: "Corona ist eine saublöde Sache und hat uns vor viele neue Herausforderungen gestellt. Aber es hat uns bestätigt, dass wir im Krisenmanagement nicht perfekt vorbereitet sind. Diese Erkenntnis müssen wir nützen, damit wir uns besser für kommende Situationen, wie einen Blackout, rüsten." Der Astner rät aber, ohne Angst an die Sache heranzugehen: "Ich denke, dass man das Thema auch gut als Familienchallenge behandeln könnte. Man setzt sich zusammen und macht sich gemeinsam darüber Gedanken – wie kämen wir zum Beispiel zu Wasser. Jeder schreibt dann seine Ideen auf." Die Vorbereitung auf Aufnahmesituationen sollte laut Födermayr ebenso Teil des Schul-Lehrplans sein.

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