Gutes Zeugnis für Schulreformen
Die Ennser Volksschüler dürfen sich über neue Räume und die Ganztagesbetreuung freuen.
ENNS. Gerade rechtzeitig zu Schulbeginn schlossen die beteiligten Firmen die ers-te Umbau-Etappe der 154 Jahre alten Volksschule Enns ab. Im Dachgeschoß entstanden ebenso neue, moderne Klassenräume wie im hinteren Gebäudeteil. Dort bekommen die Kinder nun in einem neuen Ausspeisungsraum ihr Mittagessen. "Rund 2,5 Millionen Euro kostete der Umbau bisher", sagt Bürgermeister Franz Stefan Karlinger. Die finalen Feinarbeiten erfolgten erst in den letzten Tagen vor Schulbeginn. "Ich möchte mich für den vorbildlichen Einsatz von Lehrkräften und Reinigungspersonal bedanken, die trotz der schwierigen Umstände einen reibungslosen Schulstart möglich machten", so Karlinger. Derzeit erwartet die Stadt Enns vom Land OÖ die Genehmigung für die zweite Bauetappe, die Renovierung des an das Schulgebäude angrenzenden "Fauhauses", das bereits ein neues Dach erhielt. In der dritten und letzten Etappe soll das Hauptgebäude saniert werden. Bei den bisherigen Umbauarbeiten hatten Schüler und Eltern mehr als nur ein Wörtchen mitzureden. "Der Architekt Franz Ryznar von der Plattform Schulumbau organisierte Treffen mit den Eltern und Workshops mit den Schülern", erzählt Schuldirektorin Margarete Horner. Manche Vorschläge der Kinder, wie Schokobrunnen in jeder Klasse und ein Pool im Garten muteten eher fantastisch an, andere wie der Wunsch nach Leseecken und Ruhezonen wurden realisiert.
Start der Ganztagesschule
Neben dem Umbau erlebte das Schulgebäude mit der Zusammenlegung der bisher administrativ getrennten Volksschulen 1 und 2 ein weiteres Großprojekt. "Zum Glück gingen Lehrkräfte in Pension, darum mussten wir niemanden kündigen", so Horner. Nicht zuletzt führte die VS Enns ab Herbst auch das Angebot der Ganztagsschule ein. "Die Eltern können nun entscheiden, ob und auch in welcher Form ihre Kinder am Nachmittag betreut werden", freut sich die zuständige Stadträtin Daphne Brenner. "Im Unterschied zum Hort sind bei unserem Nachmittagsangebot zwei Lehrkräfte anwesend", erklärt Horner. "Eine davon übernimmt die Lernphasen, die andere ist für den spielerischen Teil zuständig." Daniel Praus ist einer von fünf Freizeitpädagogen, die seit Herbst an der Schule tätig sind. "In der Ganztagesschule haben wir derzeit drei Gruppen in der sogenannten getrennten Form und eine erste Klasse mit verschränktem Unterricht", so der junge Lehrer. "In der verschränkten Form bauen wir während des Tages Bewegungs- und Spielphasen ein. Da können die Kinder Dampf ablassen und bekommen wieder einen klaren Kopf." Familie Hofmann ist mit dem verschränkten Unterricht sehr zufrieden. "Der abwechselnde Rhythmus von Lern- und Spielphasen tut unserem Kind gut." Auch Ulrike Schmidt, ebenfalls Mutter einer Erstklasslerin der "verschränkten" Klasse, schätzt das neue Angebot, merkt aber an: "Vielleicht hätte man mehr Geld in einen rascheren Schulumbau investieren sollen, anstatt das Krankenhaus komplett abreißen zu lassen."
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