Augustinus Franz Kropfreiter

Internationale Teilnehmer bei Orgelwettbewerb in St. Florian

Insgesamt 14 Bewerber internationaler Herkunft – von den USA und Brasilien über Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich bis nach Japan – haben sich zur Teilnahme am Wettbewerb angemeldet, der dem Florianer Komponisten Augustinus Franz Kropfreiters zum 85. Geburtstag gewidmet war.

ST. FLORIAN. Aus den eingesendeten Video- und Tonaufnahmen wählte die sechsköpfige Jury sieben Teilnehmer aus, um in der zweiten Runde des Wettbewerbs in St. Florian anzutreten – und vier davon schließlich im Finale. Vor der Jury – Manfred Tausch, Matthias Maierhofer, Elke Eckerstorfer, Peter Peinstingl, Andreas Etlinger und Klaus Sonnleitner als Vorsitzendem – und dem Publikum wurde das Pflicht- und Wahlprogramm dargeboten. Die intensive Beschäftigung mit der Musik war deutlich zu hören, ebenso die Freude an den Werken Kropfreiters.

Die drei ausscheidenden Kandidaten wurden mit Konzerteinladungen, Urkunden und kleinen Notengeschenken geehrt: Magdalena Moser aus der Steiermark, Katharina Zauner aus Oberösterreich und Kasimir Sydow aus Deutschland.

Ein "Heuler" vor dem Finale

Im Finale waren die berühmte Toccata francese von Kropfreiter sowie eine seiner Choralpartiten zu hören. Ihre ganz eigenen Vorlieben konnten die jungen Organisten in einem frei gewählten großen Stück aus der Zeit der musikalischen Romantik zeigen. Die Durchführung geriet auch durch einige Pannen zu einem äußerst spannenden Ereignis, dem sich allerdings sämtliche Spieler bravourös stellten. An der Orgel trat etwa unmittelbar vor dem Finale ein Heuler auf, der durch ein kaputtes Tonventil zustande kam.

Die Spieler zeigten sich und die Brucknerorgel von ihren besten Seiten und bewiesen damit – wie auch schon in den Vorrunden – das äußerst hohe Niveau des Teilnehmerfeldes. Juryvorsitzender Dr. Klaus Sonnleitner betonte die Knappheit der Entscheidungen und die herausragenden Leistungen aller Teilnehmer.

Pariser holte sich ersten Platz

Eine besondere Aufwertung erfuhr die Veranstaltung durch die Anwesenheit der Repräsentanten der Stifter der Preise, welche die Verleihung vornahmen und auch Grußworte an die Anwesenden richteten. Der Präsident des oö. Landtags Wolfgang Stanek überreichte den ersten Preis von 4.000 Euro an Pierre Offret aus Paris – Bürgermeister Bernd Schützeneder den zweiten Preis, 3000 Euro, an Stephan Pollhammer aus Hallein und Helmut Rogl von der Oberösterreichischen Versicherung AG den dritten Preis von 2.000 Euro an Gabriel Dissenha aus Brasilien und derzeit in Graz studierend. Außerdem wurden kleine Notengeschenke überreicht sowie Konzerteinladungen in Aussicht gestellt, auch für den Viertplatzierten, Lars-Simon Sokola aus Deutschland.

Ein Empfang im Altomontesaal bildete den Abschluss des Abends, an dem noch angeregt diskutiert wurde. Der Wettbewerb trug zweifellos dazu bei, in der internationalen Orgelwelt die Namen St. Florian und Augustinus Franz Kropfreiter weiter zu verbreiten.