Jäger erlegt einen Goldschakal
Einen Goldschakal bekam ein Jäger im Großraum Steyr vor die Flinte. Der Abschuss ist legal, doch regt sich bereits Kritik.
BEZIRK. Ein Goldschakal in unseren Breiten gilt als Sensation. Die wolfsähnlichen Tiere sind in Afrika und Asien heimisch und kamen über Osteuropa bis an den Neusiedlersee. Vor kurzem hat erstmals ein Jäger aus Stadt Haag beim Reviergang ein Rudel gesichtet und eines der Tiere erlegt.
Jagdleiter Leopold Pfeiffer von der Jagdgesellschaft Haag bestätigt den Vorfall. „Uns fehlen die Worte über diese Tat“, meldete sich ein Haidershofner Tierfreund, dem der Abschuss zu Ohren gekommen ist, bei der BezirksRundschau. „Wenn die Goldschakale vermehrt auftreten, zahlen unsere heimischen Kleintiere die Zeche“, gibt Pfeiffer zu bedenken, „als Nahrungskonkurrenten verdrängen sie den Fuchs, Marder und Dachs.“
Dass der Abschuss legal war, bestätigt Alois Gansterer vom nö. Landesjagdverband. „Der Goldschakal fällt rechtlich unter den Sammelbegriff Raubzeug“, erklärt er. Auf lange Sicht würden mehr Goldschakale durch Österreich streifen, meint Gansterer. „Die Population nimmt ständig zu, das Tier breitet sich nach Westen aus.“
Biologe Christian Pichler von der Naturschutzorganisation WWF sieht den Abschuss in Haag mit gemischten Gefühlen. „Wir sind keine Jagdgegner, und der Goldschakal ist keine gefährdete Art, aber man muss nicht gleich schießen.“ Wenn eine natürliche Zuwanderung erfolge, sollte man diese zulassen, sagt Pichler. Möglicherweise war das Rudel als Durchzügler unterwegs.
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