Wenn die Fetzen fliegen
ST. FLORIAN. Manchmal genügt ein kleiner Anlass, schmutzige Socken im Wohnzimmer oder das unglücklich gewählte Restaurant, dass Partner in einer Liebesbeziehung zu streiten beginnen. Solche Phasen des "Sich-Befetzens" müssen nichts Schlechtes oder gar den "Anfang vom Ende" bedeuten. "Streit kann dann positiv sein, wenn man erkennt, dass es sich nur um momentane Ausbrüche handelt, die Basis der Partnerschaft aber nicht betroffen ist", sagt Yvonne Mairinger, Lebensberaterin in St. Florian. "Unter dieser Voraussetzung sind Beschimpfungen möglich und reinigend, um Aggressionen loszuwerden", ergänzt Mairingers Praxiskollege Richard Bauer. Paare sollten sich bewusst werden, dass Streit meist aus Projektionen von inneren Spannungen auf den Partner herrührt. "Diese Spannungen können heftig und störend sein, haben aber mit dem Gegenüber in Wahrheit nichts zu tun", so Yvonne Mairinger.
Schimpfen ohne Schaden
"Wenn beide das wissen, kann ohne Schaden für die Beziehungsebene geschimpft werden." Nach Abwertungen oder verletzenden Worten müsse man versuchen, wieder die Beziehungsebene anzusprechen, zum Beispiel bei einem schönen Essen zu zweit. So werde klar, dass der Partner als Mensch im Mittelpunkt steht und nicht als "Projektionsfläche" für eigene Spannungen.
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