Der lange Weg zur Unabhängigkeit

Foto: privat

ST. FLORIAN. Nach dem Grundsatzbeschluss darf sich St. Florian nun offiziell "Energiespargemeinde", kurz "EGEM", nennen. Das ehrgeizige Ziel lautet: In 30 Jahren soll St. Florian "energieautark" sein. Das bedeutet, dass im Gemeindegebiet so viel Energie produziert wie verbraucht wird. Das Problem ist also von zwei Seiten anzupacken: Energie sparen und Energie gewinnen - aus erneuerbaren Quellen. Am Anfang des Energiekonzepts stand die Datenerhebung durch die beiden von der Gemeinde beauftragten Planer Robert Krawinkler und Christian Wolbring. Die Auswertung der eingesandten Fragebögen ergab unter anderem den Ist-Verbrauch für Wärme, Strom und Treibstoffe innerhalb der Gemeinde. Auffallend hoch ist der Treibstoffverbrauch in St. Florian.
Beim Thema Verkehr sieht Planer Christian Wolbring denn auch den größten Handlungsbedarf. "Die Treibstoffpreise werden sich relativ rasch der Marke von zwei Euro je Liter nähern", glaubt Wolbring. Ein Überdenken des "autofixierten" Mobilitätsverhaltens sei also schon allein aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Ein weiteres "heißes Thema" ist die thermische Gebäudesanierung: "Wir sollten uns fragen, ob wir unser Geld weiterhin russischen Gas-Multis oder lieber örtlichen Handwerkern geben wollen", spricht Wolbring den Regionalaspekt solcher Sanierungen an.

Bürgerbeteiligung gefragt:
Zum jetzt beschlossenen Grundkonzept trugen nicht nur die beauftragten Planer, sondern auch die Florianer Bürger erheblich bei: In drei Workshops unter der Leitung von Rainer Hacker, Mitglied des Umweltausschusses, entwickelten bis zu 40 Interessierte erste Maßnahmenvorschläge zu den Themenkreisen Wärmebedarf, Strombedarf, Mobilität, Energieproduktion sowie Öffentlichkeitsarbeit. Den drei Workshops werden regelmäßige Energiestammtische für alle engagierten Bürger folgen. "Energieunabhängigkeit können wir nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen", sagt Rainer Hacker.

Energieproduktion am Dach:
Die Arbeit fällt leichter, wenn man konkrete Vorzeigeprojekte vor Augen hat. Ein solches ist sicherlich der Hof des Florianers Hannes Spaller, der eine ganze Dachseite seines Vierkanters mit Photovoltaik-Paneelen bedeckte (siehe Foto). "Unsere Dächer werden zu Kraftwerken", formuliert Hacker eine der Visionen des Energiekonzepts. Dieses hält viele weitere Ideen vom Radwegenetz bis zu Schul-Experimentierkästen bereit, die auf ihre schrittweise Umsetzung warten.

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