Kooperation statt Konkurrenz und "Kirchturmdenken"

REGION. "Eine neue Straße bringt immer Dynamik", sagt Christian Kolarik, Kronstorfer Bürgermeister und Sprecher des Gemeindeverbands "Power Region Enns Steyr". Diese Dynamik entlang der B309 in geordnete und für alle Anrainergemeinden gerechte Bahnen zu lenken, ist ein Ziel der Power Region. "Kooperation statt Konkurrenz und Kirchturmdenken – unter diesem Motto haben sich die Gemeinden St. Florian, Asten, Enns, Kronstorf, Hargelsberg, Dietach, Wolfern und Steyr zu einer fairen Partnerschaft für die Regionalentwicklung zusammengeschlossen", so Kolarik. Raumplanerische Überlegungen zu Themen wie Betriebsansiedelungen, Wohnen, Infrastruktur, Erholung und Freizeit sowie Natur- und Umweltschutz werden unabhängig von Gemeindegrenzen angestellt. Damit soll beispielsweise vermieden werden, dass in jeder Gemeinde ein „Wildwuchs“ an Betriebsbaugebieten entsteht, ohne dass man darauf achtet, was es vielleicht in der Nachbargemeinde bereits gibt. Ende 2013 fassten die Gemeinderäte aller acht Gemeinden einstimmig den Beschluss über den Gemeindeverband und das gemeinsame Raumordnungskonzept. "Neben Gemeinde- und Bezirksgrenzen haben wir auch alle Parteigrenzen überwunden", freut sich Kolarik.

Neues Naturschutzgutachten

Trotz aller Einstimmigkeit melden sich auch Bedenken über die grundsätzliche Stoßrichtung des Konzepts. "Die Gefahr besteht, dass großflächig Gebiete aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen gewidmet werden", erklärt Peter Prack, Biologe und grüner Gemeinderat in Kronstorf. „Sogenannte übergeordnete Interessen drängen dann naturschutzfachliche und humanökologische Bedenken in den Hintergrund." Die weiträumige Hochterrasse zwischen Enns, Hargelsberg und Krons-torf sei mittlerweile als landesweit bedeutender Rast- und Nahrungsplatz für Zugvögel anerkannt. "Insbesondere seltene Watvogelarten und Greifvögel sind auf diese offene und störungsarme Landschaft angewiesen", so Prack. Die grünen Fraktionen von St. Florian, Enns, Kronstorf, Dietach und Steyr gaben daher gemeinsam ein Naturschutzgutachten bei den Biologen Harald Pfleger (Enns) und Werner Weißmair (Sierning) in Auftrag. Dieses liegt nun in den Gemeinden auf und wird von den Verantwortlichen näher geprüft. "Natürlich geht es in der Power Region darum, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen, allerdings nur dort, wo Betriebsstandorte am besten hinpassen", so Kolarik. "Trotz der im Gutachten aufgezeigten Konfliktfelder sehe ich die Powerregion nach wie vor als Chance für unsere Region", zeigt sich der Ennser Umweltstadtrat Wolfgang Heinisch optimistisch.

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