Zwiespalt in St. Pantaleon-Erla

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Ein Jahr nach dem Bürgermeisterwechsel ist St. Pantaleon-Erla parteipolitisch gespalten.
ST. PANTALEON-ERLA (ah). ST. PANTALEON-ERLA (ah). Seit einem knappen Jahr ist Rudolf Divinzenz (ÖVP) Bürgermeister der Gemeinde St. Pantaleon-Erla. Er hat damit einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Divinzenz ist der erste ÖVP-Ortschef. Zuvor war die Gemeinde, die 1971 mit der Katastralgemeinde Erla zusammengelegt wurde, durchgehend in roter Hand. Der Bürgermeister ist mit einem klaren Vorsatz angetreten: "Wir können nur miteinander arbeiten, alle Fraktionen sind dazu herzlich eingeladen, ich reiche allen die Hand.“ Dies gestaltete sich in den ersten Amtsmonaten jedoch in einigen Punkten schwierig. So hat die SPÖ gegen das Budget für 2016 gestimmt. "Wir waren dagegen, weil wir gegen eine Schuldenaufnahme von 1,16 Millionen Euro waren", sagt SPÖ-Ortschef Harald Watzlinger. Die finanzielle Lage sei für ihn, wie in den meisten Gemeinden, "nicht rosig. Von pleite kann aber keine Rede sein." Bezüglich des Budgets 2016 meint der Bürgermeister: „Wir haben die Gemeindefinanzen und geplanten Projekte vor knapp einem Jahr von unseren Vorgängern so übernommen und damit weitergearbeitet. Dass die SPÖ dagegen gestimmt hat, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist uns wichtig, den finanziellen Spielraum für die kommenden Jahre zu erhalten, um für die Zukunft nachhaltig planen zu können."
Bürger beteiligen
Watzlinger ist vom Bürgermeister enttäuscht: "Die Bereitschaft aufeinander zuzugehen, war von ÖVP-Seite nur in den ersten Wochen nach der Wahl vorhanden." Danach seien wesentliche Punkte ohne Besprechung durchgebracht worden. Doch nicht nur das sind streitpunkte in der Gemeinde. So musste beispeilsweise das Projekt "Gemeinde 21", ein Bürgerbeteiligungsgrogramm, abgedreht werden. Nicht nur die SPÖ-Fraktion war dagegen – auch die FPÖ-Gemeinderäte standen nicht geschlossen dahinter. "Für mich heißt das, dass jene, die gegen dieses Projekt gestimmt haben, gegen die eigenen Bürger sind, das haben sie selbst zu verantworten", so Divinzenz. "Es gibt schon seit mehreren Jahren eine Bürgerbeteiligung. Wir müssen außerdem jetzt etwas für die Gemeinde tun und nicht erst in ein paar Jahren, wie das bei 'Gemeinde 21' der Fall wäre", sagt Watzlinger.
Streitfall Brückensanierung
Auch bei der Sanierung der Rundholzbrücke legten sich die "Roten" quer. "Wir wissen seit mehr als einem Jahr, dass die Brücke saniert gehört", sagt Watzlinger. Die Gemeinde hat das Land eingeschaltet. Seither seien die Kosten immer weiter angestiegen. Zunächst waren 200.000 Euro veranschlagt. Im Jänner des Vorjahres waren von 300.000 Euro brutto die Rede. Außerdem stößt dem SPÖ-Gemeidenrat auf, dass in zehn Jahren eine neuerliche Sanierung fällig wäre. "Das ist Wahnsinn. Es muss eine andere Lösung geben."
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