Winterpause
Rückblick auf die Hinrunde im Unterhaus

- Gleich vier 0:1-Niederlagen musste der ASK St. Valentin (rot, Michael Guselbauer) im Herbst hinnehmen. Mit Rang acht wird man beim Aushängeschild der Region trotzdem nicht vollends zufrieden sein.
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Während die Weltmeisterschaft in Katar angepfiffen wird, ist für den Amateur-Fußball vorerst einmal Winterschlaf angesagt.
Waren es in den vergangenen Jahren meistens zwölf Mannschaften, so gingen heuer nur elf Teams aus der Region Enns in sieben verschiedenen Ligen an den Start. Der Grund: Die Fusionierung der Union St. Florian mit den Nachbarn aus Niederneukirchen. Freuen darf man sich mit der 1b des ASK St. Valentin. Die zweite Garde des OÖ-Ligisten konnte sich den Herbstmeistertitel in der 2. Klasse Nordost sichern. Doch wie schlugen sich generell die Vereine in der Region? Die BezirksRundschau lässt die Hinrunde noch einmal Revue passieren.
OÖ-Liga
ASK St. Valentin: Mit der besten Spielzeit aller Zeiten im Rücken startete das Aushängeschild der Region Enns in die OÖ-Liga-Saison. Das Ziel: Wieder vorne mitzumischen. Nach sieben Siegen, zwei Remis, sechs Niederlagen und dem damit verbundenen Rang acht ist hier aber sicher noch Luft noch oben. Zu oft hatte man in den entscheidenden Momenten das Nachsehen. So endeten vier der sechs verlorenen Spielen 0:1 aus der Sicht der Riedl-Elf. Verlass war im Herbst aber auf die Defensive inklusive einem herausragenden Schlussmann. Nur 14 Mal musste Goalie Tobias Jetzinger, auch dank teils überragender Paraden, in 15 Spielen hinter sich greifen. Top-Wert der Liga. Anders als in den letzten Jahren präsentiert sich der ASK St. Valentin heuer vor allem zu Hause bärenstark. Mit sechs Siegen führen die Niederösterreicher die Heimtabelle an. Genau das gegenteilige Bild zeigt sich allerdings in der Fremde: Nur die Nachzügler FC Wels und Stadl-Paura sind in dieser Statistik hinter den St. Valentinern zu finden.

- Gleich vier 0:1-Niederlagen musste der ASK St. Valentin (rot, Michael Guselbauer) im Herbst hinnehmen. Mit Rang acht wird man beim Aushängeschild der Region trotzdem nicht vollends zufrieden sein.
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Landesliga Ost
Union St. Florian/Niederneukirchen: Vor vier Jahren noch in der Regionalliga, mussten die "Sängerknaben" nach dem Ende der vergangenen Spielzeit den Gang in die Landesliga antreten. Und wie so oft kam es in St. Florian im Sommer zum Totalumbruch. Nach der Fusion mit dem Nachbarn aus Niederneukirchen gaben die Verantwortlichen 19 Abgänge und 14 Neuzugänge bekannt. Viel Arbeit also für Trainer-Rückkehrer Willi Wahlmüller, dessen Mannschaft sich erst finden musste. Zudem blieb man im Hebst auch vom Verletzungspech nicht verschont. Erst gegen Ende der Hinrunde kamen die Kicker in Fahrt. Drei Siege en suite werden nun aber von der Winterpause gebremst. Trotzdem wichtige Punkte, um dem Tabellenkeller zu entkommen. Vor allem offensiv muss man sich aber im Frühjahr steigern. In gleich sechs Partien konnten die Kicker keinen Treffer erzielen.

- Eher ungelegen kommt die Winterpause für die neuformierte Spielgemeinschaft St. Florian/Niederneukirchen. Alle drei abschließenden Spiele der Herbstsaison konnte das Team rund um Kapitän Thomas Mitterndorfer für sich entscheiden.
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Bezirksliga Ost
Kronstorf: Nach einer durchwachsenen Vorsaison starteten die Kronstorfer heuer richtig stark. Nur eines der ersten sechs Spiele ging verloren. Was dann folgte, kann sich aber wahrscheinlich keiner so wirklich erklären. Der 3:0-Auswärtssieg in Ansfelden am 17. September sollte für lange Zeit das letzte Erfolgserlebnis bleiben, bevor der SC Kronstorf eine wahre Horror-Serie hinlegte: Null Punkte aus sechs Partien bei einem Torverhältnis von 1:14. Diese Bilanz kostete eine Runde vor dem Ende der Herbstsaison Coach Amarildo Zela den Job. Mit einem 1:0-Heimsieg gegen Bad Hall war dem Team zumindest ein versöhnlicher Jahresabschluss vergönnt. Trotz dem derzeitigen Rang zehn macht der Rückstand von nur zwei Punkten auf Rang sechs Hoffnung.

- Sechs Spiele ohne Punkte brachten den SC Kronstorf (grau, Michael Höll) um eine gute Platzierung. Nach der Trainerentlassung konnte zumindest der Jahresabschluss gegen Bad Hall gewonnen werden.
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Enns: In der Saison 2021/22 noch das stärkste Team der Region in der Bezirksliga Ost, starteten die Ennser mit dementsprechend hohen Erwartungen in die Hinrunde. Trotz Abgänge einiger Leistungsträger wollte man vorne, vielleicht sogar um den Aufstieg, mitmischen. Dieses Ziel ist in der ältesten Stadt Österreichs in weite Ferne gerückt. Im Frühjahr wird es vielmehr ein Kampf um den Klassenerhalt. Denn, der ESK bildet derzeit das Tabellenschlusslicht. Neun Punkte aus 13 Spielen und nur zehn erzielte Treffer sprechen eine eindeutige Sprache. Vor allem der Start ging mit drei 0:4-Klatschen in den ersten vier Runden ordentlich nach hinten los. Im Oktober erklärte man dann das Projekt "Spielertrainer Dejan Javorovic" für beendet. Niko Saric übernahm und konnte der Mannschaft neuen Auftrieb geben. Zum Ende fiel man allerdings mit zwei deutlichen Niederlagen wieder in alte Muster.

- Anfang Oktober musste Dejan Javorovic (rot) seinen Posten als Spielertrainer beim ESK räumen. Im Kampf um den Klassenerhalt kann der Mittelfeldstratege aber sicher einen wichtigen Beitrag leisten.
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SC St. Valentin: Sechs Jahre nach dem Abstieg feiert der SC St. Valentin heuer ein Comeback in der Bezirksliga. Bis sich die Niederösterreicher an die neue Spielklasse gewöhnen konnten, sollte es aber ein bisschen dauern. In Runde vier durfte das Team von Neo-Spielertrainer Sebastian Gschnaidtner dann endlich den ersten "Dreier" feiern. Auch der Wettergott verhinderte im Herbst teilweise, dass sich die Kicker in einen Flow spielen konnten. Gleich drei Heimspiele mussten witterungsbedingt nachgeholt werden. Vier Siege, zwei Remis und sieben Niederlagen bedeuten zur Halbzeit Rang zwölf. Mit vier Punkten Rückstand auf Rang sechs und einem starken Frühjahr ist für den SC St. Valentin aber noch einiges möglich.

- Der SC St. Valentin ist zurück in der Bezirksliga Ost. Zur Halbzeit liegt das Team von Neo-Spielertrainer Sebastian Gschnaidtner (blau-gelb) auf Rang zwölf.
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1. Klasse Mitte
Asten: Zwei Mal rettete Covid den SK Asten vor dem Abstieg, eine wirkliche Überraschung war es deshalb nach dem Ende der letzten Saison nicht. Vielleicht auch deshalb gelang den "Kornspitz-Kickern" relativ rasch in der 1. Klasse Fuß zu fassen. Trotz einem Spiel weniger liegt die Mannschaft acht Punkte hinter dem Top-Duo Hörsching und Pichling in Lauerstellung auf Platz vier. 36 Tore, davon zwölf von Topscorer Marco Radovanovic, bedeuten die zweitbeste Offensive der Liga. Vor allem auf heimischen Boden sind die Kicker mit fünf Siegen aus fünf Spielen eine Macht. Generell gilt in Asten heuer "hopp oder tropp": In zwölf Spielen teilte man mit acht Siegen und vier Niederlagen kein einziges Mal die Punkte.

- Zwölf Mal traf Marco Radovanovic (blau) im Herbst ins Schwarze. Wichtige Tore, die den SK Asten nach dem Abstieg auf Rang vier überwintern lassen.
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Niederneukirchen/St. Florian Juniors: Nach der Fusionierung der Kampfmannschaft entschied man sich in St. Florian auch die Juniors aus der 1. Klasse mit den Nachbarn aus der 2. Klasse zusammenzulegen. Den Weg, junge Talente mit Unterstützung von erfahrenen Akteuren weiterzuentwickeln, verfolgt man dennoch konsequent. Wirklich sorgenfrei kann die Mannschaft von Jung-Coach Max Reitbauer aber nicht ins Frühjahr starten. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf das Tabellenende überwintert man mit nur neun Zählern aus zwölf Partien auf Rang zwölf. Vor allem die 0:1-Niederlage gegen Schlusslicht Puchenau in der letzten Runde ist besonders bitter. Trotzdem muss in St. Florian und Niederneukirchen die oberste Prämisse der Klassenerhalt bleiben, um den jungen Kickern eine optimale Entwicklung weiterhin zu ermöglichen.
1. Klasse Nordost
St. Pantaleon-Erla: Bereits im Frühjahr zeigten die "Pantas" mit guten Leistungen auf. Und diesen Schwung konnte das Team von Thomas Engelmaier teils auch in die neue Spielzeit mitnehmen. Hatte man zu Beginn noch Startschwierigkeiten, so konnte sich die Mannschaft vor allem zum Ende der Herbstsaison steigern. In den letzten vier Runden blieb man ungeschlagen, feierte drei Siege. Während in den vergangenen Jahren oft noch das Abstiegsgespenst im Mostviertel in der Winterpause sein Unwesen trieb, so befindet sich der SC St. Pantaleon-Erla mit Rang neun heuer sogar im gesicherten Mittelfeld. Blickt man in der Tabelle nach oben, fehlen den Niederösterreichern sogar nur fünf Punkte auf Rang drei.

- Auf nach vorne! St. Pantaleon-Erla-Coach Thomas Engelmaier (Hintergrund) gibt die Marschrichtung vor. Fünf Punkte fehlen Manuel Hainzl (schwarz-gelb) und seinem Team auf Rang drei.
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1. Klasse Ost
Ernsthofen: Ähnlich wie in St. Pantaleon-Erla bewahrte den SC Ernsthofen ein starkes Frühjahr vor Schlimmerem. Als eine der spannendsten Ligen macht den Niederösterreichern die 1. Klasse Ost im Herbst aber wieder deutlich mehr Probleme. Drei Teams liegen derzeit punktegleich am Tabellenende, darunter auch die Ernsthofener auf Rang zwölf. Vor allem in der Fremde müssen sich die Kicker in der Rückrunde steigern: Ein Auswärtssieg in sieben Partien bedeuten den Liga-Negativwert.

- Als eine der spannendsten Unterhaus-Ligen entpuppte sich die 1. Klasse Ost. Auch deshalb überwintert der SC Ernsthofen (schwarz-grün, Spielertrainer Radek Gulajev) punktegleich mit dem Tabellenletzten.
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Hofkirchen: Fünf Punkte vor dem SC Ernsthofen überwintern die Hofkirchner auf Rang neun. Doch auch im Traunkreis ist dank der engen Punkteabstände noch einiges möglich. Derzeit trennen Rang vier und Rang 14 nämlich nur sieben Zähler. Vor allem der Hinrunden-Endspurt verhinderte vielleicht sogar eine Top-Platzierung zur Winterpause. In den letzten vier Partien mussten sich die Traunkreis-Kicker vier Mal geschlagen geben. Auf Punkteteilung verzichtete man im Herbst überhaupt: Sechs Siege und sieben Niederlagen stehen am Ende zu Buche.
2. Klasse Nordost
ASK St. Valentin 1b: Der einzige Herbstmeister aus der Region kommt aus der 2. Klasse Nordost. Und nach dieser Hinrunde auch völlig zurecht: Acht Spiele lang blieb die zweite Mannschaft des OÖ-Ligisten ungeschlagen. Satte 37 Tore erzielte das Team in nur elf Partien. Einziges Manko: Genau die Nachtragsspiele gegen Luftenberg und vor allem gegen den direkten Verfolger aus Katsdorf gingen verloren. Somit können die St. Valentiner nur einen Polster von zwei Punkten in die Rückrunde mitnehmen.
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