Lukas Kaufmann beim Race-Around-Austria
Vier Tage, sechs Stunden und 13 Minuten
Lukas Kaufmann fuhr beim Race-Around-Austria als vierter über die Ziellinie. Nach rund drei Wochen ließ der Profisportler dieses Erlebnis noch einmal Revue passieren und gab der BezirksRundschau Einblicke in das härteste Rennradrennen Europas.
KRONSTORF. Vier Tage, sechs Stunden und 13 Minuten. So lange brauchte Lukas Kaufmann bei dem härtesten Rennradrennen Europas, um 35.000 Höhenmeter und 2.170 Kilometer zu bezwingen. Für den 26-jährigen Kronstorfer kein Zuckerschlecken. „Während des gesamten Rennens habe ich weniger als sechs Stunden geschlafen. Die längsten Schlafphasen dauerten 75 Minuten. Hin und wieder war die Müdigkeit so groß, dass ich nicht einmal mehr geradeaus fahren konnte“, schildert der Profisportler. Auch mental war es nicht immer leicht. „Natürlich gab es auch öfters den Moment, wo ich mir dachte ,Warum musst du da mitfahren?‘ Aber Radfahren ist meine Leidenschaft und ich mache es mit viel Liebe zum Sport.“ Für Kaufmann einer der wichtigsten Punkte, um niemals ans Aufgeben zu denken.
Ernährung spielt eine große Rolle
Um eine solche Leistung zu erzielen, spielt natürlich auch die Ernährung eine große Rolle – die es in diesen vier Tagen selten in fester Form gab. „Mein Trainer hat mir aus den Puls- und Leistungsdaten ausgerechnet, dass ich während des gesamten Rennens rund 25 Kilogramm Nudeln hätte essen müssen, um auf die Energie zu kommen, die ich verbraucht habe. Eine unglaubliche Zahl, die kein Mensch auf dieser Welt in vier Tagen essen kann. Deshalb ernährte ich mich mehr oder weniger nur flüssig. Im Schnitt trank ich über 20 Liter von einem Kohlenhydrat-Getränk, dazu gab es täglich rund 40 zucker- und fetthaltige Gels und zur Belohnung etwas Weißbrot. Besonders bedanken möchte ich mich auch bei dem Team rund um Dr. Helmuth Ocenasek, das sich immer großartig um meine Blutwerte gekümmert hat,“ so der 26-Jährige.
Ohne Team, kein Rennen
Neben Ernährung und mentaler Stärke braucht es auch ein gutes Team zur Unterstützung, um so ein Rennen zu meistern. Zwölf Personen in vier Autos begleiteten den Profisportler auf Schritt und Tritt. „Im Pace-Car saßen drei Leute, die mir rund um Österreich den Weg über Funk ansagten und mich mit Witzen und dem Vorlesen von Facebook-Kommentaren motivierten, weiter zu treten. Ohne mein Team und meine Sponsoren hätte ich das Rennen nicht geschafft.“
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