UPDATE: Onlineriese in Kronstorf
Amazon soll für Betriebsbaugebiet angefragt haben

Der Onlineriese Amazon soll Interesse an einem großen Betriebsbaugebiet in Kronstorf zeigen. | Foto: BRS
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Nach Google, nun Amazon: Der Onlineriese Amazon soll am Standort Kronstorf Interesse gezeigt haben, ein neues Verteilzentrum zu errichten. Bürgermeister Christian Kolarik klärt auf.

KRONSTORF. "Wir bekommen sehr viele Anfragen für das entsprechende Baugebiet", sagt Kronstorfs Bürgermeister Kolarik. Ob es nun auch welche vom Onlineriesen Amazon gebe, möchte er nicht bestätigen, streitet er aber nicht ab: "Wir befinden uns mit vielen interessierten Unternehmen in Ergebnis-offenen Gesprächen." Solange das geschieht, könne er auch nichts Konkretes breit kommunizieren.

"Leitthemen sind uns wichtig"

Kolarik betont, dass aber bei allen Anfragen auf ein nachhaltiges Standortkonzept geachtet werde: "Wir achten dabei auf Leitthemen, die uns besonders wichtig sind. Arbeitsplätze für die Region, Arbeitsbedingungen sowie der Einfluss der öffentlichen Hand auf das Unternehmen spielen eine große Rolle bei der Auswahl." Auf das Klima lege man ebenso besonderen Fokus. Ein ausgereiftes Mobilitätskonzept, die Versorgung durch erneuerbare Energie, die Grünraumgestaltung und eine nachhaltige Standortentwicklung haben laut Ortschef Kolarik hohe Priorität.

Grüne äußern Bedenken

Grüne Politiker kritisieren das mögliche Projekt in Kronstorf: "Die Nachricht, dass Amazon ein Logistikzentrum in Kronstorf errichten möchte, ist eine denkbar schlechte ... Dort wo jetzt unser Essen wächst, sollen dann hunderte Lkws auf einer riesigen, zubetonierten Fläche Packerl durch die Gegend spazieren fahren. Allen politischen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern, die sich für eine Ermöglichung einer solchen Betriebsansiedelung einsetzen, muss auch klar sein, dass damit unsere regionale Wirtschaft eine Schwächung erfährt und wertvolle Arbeitsplätze am Land verloren gehen werden", sagt Klimaschutz- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder. 

Grund ist Betriebsbaugebiet

Der vorgesehene Standort sei laut Kolarik aber bereits 2008/2009 zu Betriebsbaufläche umgewidmet worden und nicht mehr für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. "Damals haben wir 4,5 Hektar grüne Ausgleichsfläche geschaffen. Alles geschah mit guter Abstimmung zum Umweltanwalt", so Kolarik. "Auch wenn Flächen bereits gewidmet sind, muss es möglich sein, eine neue Bewertung vorzunehmen, wenn dies aus Sicht des Klimaschutzes und aus Sicht der Lebensmittelversorgung dringend geboten ist", meint Kaineder.

"Wieder wird geheimnisgekrämt"

Die grüne Wirtschaftssprecherin Dagmar Engl kritisiert die Informationspolitik im oberösterreichischen Wirtschaftsressort: „Im Wirtschaftsressort scheint es eine Abteilung für Geheimprojekte zu geben. Wieder erfahren wir aus den Medien über einen mutmaßlichen Riesenbetriebsbau. Und wie auch im Fall Ohlsdorf wird jetzt beim Amazon-Megaprojekt in Kronstorf geheimnisgekrämt, geschwiegen und gemauert. Dieses Info-Lieferservice klappt überhaupt nicht. Wir Grüne wollen Aufklärung und werden dazu in der kommenden Landtagssitzung eine Anfrage an Wirtschaftslandesrat Achleitner richten. Es ist einfach nur mühsam, dass man den Verantwortlichen bei solch weitreichenden wirtschaftlichen Projekten alle Informationen aus der Nase ziehen muss."

Achleitner: "Es liegt kein Einreichprojekt vor"

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner stellt in einer Stellungnahme fest: "Im Sinne des sorgsamen Umgangs mit Bodenflächen wird die Entwicklung von Betriebsbaugebieten immer öfter gemeindeübergreifend im Rahmen der Initiative Interkommunale Betriebsansiedlung INKOBA vorangetrieben - so auch beim Leitstandort INKOBA Kronstorf-Hargelsberg. Hier gibt es immer wieder Anfragen von regionalen, nationalen oder internationalen Interessenten nach den bereits seit über einem Jahrzehnt gewidmeten Betriebsflächen. Mit diesen Interessenten werden seitens der INKOBA ergebnisoffene Gespräche geführt. Es gibt aber unseres Wissens noch kein Einreichprojekt, das behördlich vorliegt."

"Wollen für Beschäftigung und Wertschöpfung sorgen"

Zu den Vorwürfen der Grünen, sagt Achleitner: "Grundsätzlich ist es aber sehr bedauerlich festzustellen zu müssen, dass seitens der Grünen bei jeder möglichen Betriebsansiedlung geradezu reflexartig gegen potenzielle Interessenten polemisiert wird. Oberösterreich geht sorgsam mit dem wertvollen Grund und Boden um, zugleich wollen wir aber auch Betriebsansiedlungen ermöglichen, um so für Beschäftigung und Wertschöpfung zu sorgen. Mit ihrer offen zur Schau gestellten Wirtschaftsfeindlichkeit schaden die Grünen jedenfalls dem Wirtschaftsstandort Oberösterreich und gefährden so Arbeitsplätze und Wohlstand."

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