Beratungstag zur Väterkarenz in der Arbeiterkammer

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Karenzvater Gerhard Wimmer (Produktionstechniker in der voestalpine, seit drei Monaten in Karenz), mit seinem Sohn Fabian (18 Monate) und AK-Präsident Johann Kalliauer | Foto: AK OÖ
  • Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Karenzvater Gerhard Wimmer (Produktionstechniker in der voestalpine, seit drei Monaten in Karenz), mit seinem Sohn Fabian (18 Monate) und AK-Präsident Johann Kalliauer
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Viele Männer wollen in Karenz gehen, haben aber oft zahlreiche Fragen und Bedenken. Aus diesem Anlass findet heute ein Beratungstag zur Väterkarenz in der Arbeiterkammer Linz statt. Dort versuchen Experten, alle Fragen der Väter und deren Partnerinnen zu klären und die Eltern bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Denn Oberösterreich ist in Sachen Väterkarenz "ein Entwicklungsland mit Aufholbedarf", so Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek beim Beratungstag. "Ist der Österreich-Schnitt mit einer Väterquote von 4,5 Prozent schon nicht hoch, liegt Oberösterreich mit nur 3,7 Prozent noch einmal darunter", so die Frauenministerin weiter.

Insgesamt befinden sich in Oberösterreich derzeit 25.095 Personen in Karenz, davon 939 Männer. Am beliebtesten ist das Modell "30+6" – dies bedeutet, dass ein Elternteil maximal bis zum 30. Lebensmonat in Karenz ist. Teilen sich die Eltern die Bezugszeit auf, kann diese um sechs Monate verlängert werden. Das Kinderbetreuungsgeld beträgt dann 436 Euro. Insgesamt 483 Männer nutzen dieses Modell. Auch das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld-Modell erfreut sich mit 156 Beziehern bei Männern großer Beliebtheit. Dabei besteht die Möglichkeit, 80 Prozent des Einkommens zu bekommen. Die Karenzzeit beträgt 12 + 2 Monate.

Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer unterstützt außerdem die Forderung der Frauenministerin nach einem Papamonat auch in der Privatwirtschaft. Bei dieser Väter-Frühkarenz, die seit 2010 bereits im öffentlichen Dienst möglich ist, haben frisch gebackene Väter Anspruch auf maximal vier Wochen "Urlaub" in den beiden Monaten nach der Geburt des Kindes. Bei der Finanzierung sieht Kalliauer kei Problem: "Man müsste nur einen Monat des Kindergeldbezugs nach vorne ziehen und ermöglichen, dass der Vater parallel zum Wochengeld der Mutter schon einen Monat lang das Kindergeld beziehen kann."

Viele Väter haben trotzdem Bedenken, in Karenz zu gehen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern oder die Angst, vom Arbeitgeber diskriminiert oder gekündigt zu werden. Rechtlich ist die Lage eindeutig: "Eltern, auch Väter, haben das Recht, in Karenz zu gehen. Für Männer gelten die gleichen Diskriminierungsverbote wie für Frauen", so Kalliauer. Der AK-Präsident hofft, dass sich immer mehr Männer trauen, denn "nur durch die Vorbildwirkung möglichst vieler Väter wird die Väterkarenz irgendwann selbstverständlich". Heinisch-Hosek sieht dadurch auch Vorteile für die Unternehmen: "Die Karenzväter kehren motiviert und mit vielen sozialen Kompetenzen zurück. Und die Frauen können früher wieder in den Job einsteigen."

Alle Infos zur Väterkarenz, der rechtlichen Situation und den Modellen zum Kinderbetreuungsgeld finden Sie unter www.maennerinkarenz.at
Sie können auch jederzeit Fragen an maennerinkarenz@bka.gv.at stellen.

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