"Die Leute müssen gerne zu uns einkaufen kommen"

3Bilder

BezirksRundschau: Wie sehr hat es Sie überrascht, als man Ihnen dieses Jobangebot gemacht hat?
Monika Sandberger: Zuerst war ich sprachlos. Ich hab mir das lange Zeit durch den Kopf gehen lassen. Ich wollte aber dann diese spannende Herausforderung annehmen."

Spannend inwieweit?
Es gibt viel zu organisieren und als Centerleiterin muss ich die Interessen der Mieter, des Eigentümers und der Kunden unter einen Hut bekommen. Vor allem müssen die Leute gerne zu uns einkaufen kommen.

Wessen Interessen sind am schwierigsten zu befriedigen?
Das ist unterschiedlich und ändert sich laufend.

Wie schaut es mit den Kundenzahlen aus?
Die wachsen leicht auf einem guten Niveau. Wir haben über das Jahr gerechnet pro Monat bis zu 500.000 Besucher. Auch deshalb, weil in der Innenstadt sehr viele Veranstaltungen stattfinden.

Das braucht es wohl, um als Einkaufsgelegenheit wahrgenommen zu werden.
Absolut. Und das beziehe ich auch nicht nur auf das Passage, sondern auf die gesamte Innenstadt. In Zeiten wie diesen, muss man den Kunden mehr bieten. Dazu zählen kulinarische Highlights und eben Veranstaltungen und ein modernes Flair.

Sind neu eröffnete Shoppingparks, wie zum Beispiel der kürzlich eröffnete Frun Park in Asten, eine Bedrohung?
Wir schauen uns das zwar genau an, aber die Vielfältigkeit in der Innenstadt ist um so viel größer. Daher sehe ich da nicht wirklich eine Bedrohung.

Aber in der Innenstadt muss man Parkgebühren zahlen.
Das Thema Parkgebühren ist zwar da, aber in den meisten Geschäften wird ja ein Teil der Parkgebühren ab einem gewissen Geldbetrag ersetzt. Das wissen die Kunden und wird auch von ihnen in Anspruch angenommen.

Ihr Vorgänger als Centerleiter, Werner Prödl, hat viel für das Passage und die Linzer Innenstadt bewirkt. Wie können Sie sich profilieren?
Es ist beeindruckend, wie engagiert und mit wie viel Herzblut er seinen Job als Centerleiter wahrgenommen hat. Deshalb bin ich auch froh, dass er sich weiterhin im City Ring einbringen wird. Da werden wir gut zusammenarbeiten. In den ersten Monaten werde ich das Bewährte sicherlich weiterführen, damit das Passage das bekannteste Einkaufszentrum in der Linzer Innenstadt bleibt.

Und darüber hinaus?
Werden wir zum Teil neue Veranstaltungen machen und mehr den stationären Handel in den Vordergrund rücken. Die Kunden sollen merken, dass sich freundliche und kompetente Mitarbeiter um sie bemühen.

Da können Sie aber als Centerleiterin nur beschränkt darauf einwirken.
Natürlich, aber wir wissen, dass wir im Haus sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.

Wie viele Geschäfte hat das Einkaufszentrum?
Derzeit 33. Zwei davon sind erst seit Kurzem Mieter, nämlich die Salad Box im Untergeschoß sowie das Unterwäschegeschäft Hunkemöller im Erdgeschoß. Letztere passen sehr gut in unser Konzept.

Gibt es Leerstände?
Einen im Erdgeschoß mit einer Fläche von circa 150 Quadratmetern.

Was fehlt Ihrer Meinung nach im Passage?
Es gibt schon einiges, das ich gerne hätte. Beispielsweise ein Kindermodenfachgeschäft. Da halte ich meine Augen offen. Obwohl die bestehende Leerfläche für eine Kette wohl zu klein ist.

Sind Umbauten geplant?
Derzeit noch nicht.

Aber Sie haben Visionen.
Ja, aber darüber kann ich noch nichts konkretes sagen. Das müssen wir in aller Ruhe durchbesprechen und mit dem Eigentümer abklären. Fest steht, man muss immer wieder modernisieren und investieren, um weiterhin innovativ und ansprechend zu sein.

Wollen die Kunden Palmen und Wasserfälle in Einkaufszentren?
Das Klima, das dadurch entsteht ist schon angenehm. Da hängt viel davon ab, wie das Einkaufszentrum wirkt. Ob es zum Beispiel hell und freundlich ist und da können Palmen und Wasserfälle viel dazu beitragen. Die Atmosphäre muss passen.

Stichwort Kinderbetreuung. Da gibt es ja nur einen kleinen Bereich.
Ja, aber die ist ohne Betreuung. Für mehr fehlt uns leider der Platz.

Das ist doch ein Nachteil.
Ja, absolut.

Haben Sie da Pläne, beispielsweise in Kooperation mit anderen Geschäften?
Wir schauen uns alles an. Derzeit haben wir keinen Platz. Aber es wäre ein echter Mehrwert nicht nur für das Passage, sondern für die gesamte Innenstadt. Wenn, dann müsste man etwas für die gesamte Innenstadt konzipieren.

Einkaufen im Internet boomt. Wie können Sie dem entgegenwirken?
Der stationäre Handel muss noch viel stärker seine Vorteile kommunizieren.

Die da wären?
Eine persönliche Beratung, eine qualitativ hochwertige Beratung. Man sieht im Geschäft, was man einkauft und bestellt nicht in einem Lager, wo man oft nicht mal über die Arbeitsbedingungen der dortigen Mitarbeiter Bescheid weiß.

Zum Schluss ein paar Zahlen und Fakten zum Passage bitte.
In der Centerleitung sind insgesamt fünf Personen tätig. Im Passage arbeiten in allen Geschäften circa 500 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz im Einkaufszentrum beträgt etwa 95 Millionen Euro.

Zur Person:

Monika Sandberger (35) wurde in Linz geboren. Die gelernte Bürokauffrau ist verheiratet und wohnt in Gramastetten. Sandberger war sieben Jahre lang Leiterin der Eventabteilung der RLB und vor dem Wechsel ins Passage City Center ein Jahr lang Büroleiterin von Heinrich Schaller.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Enns auf MeinBezirk.at/Enns

Neuigkeiten aus Enns als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Enns auf Facebook: MeinBezirk.at/Enns - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Enns und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.