Wenn der Alkohol zum Problem wird
ENNS / Die Zahl der jugendlichen Komatrinker in Oberösterreich, die wegen einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingewiesen werden müssen, ist in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben. „Rund 450 Jugendliche (bis 18 Jahre) kommen jährlich wegen überhöhtem Alkoholkonsum in ein Spital. Nur ganz vereinzelt sind sie dabei komatös, sondern in den überwiegenden Fällen sind sie benommen aber ansprechbar“ sagt Thomas Schwarzenbrunner von der Sucht- und Drogenabteilung des Landes Oberösterreich.
„Oft sind es „Unfälle“ bei denen die Wirkung von Spirituosen unterschätzt wird. Aber auch das „Gruppendruckphänomen“ ist zu beobachten. Wenn Jugendliche beim exzessiven Alkoholkonsum (Stichwort „Vorglühen“) dem Druck der Gruppe nicht wiederstehen können und mitmachen“ meint der Drogenexperte. Bei einem Teil der Jugendlichen dient der Alkohol allerdings dazu, mit Problemen des Alltags oder Konflikten und Krisensituationen fertig zu werden. In diesen Fällen empfiehlt der Experte den Besuch einer Alkoholberatungsstelle, um Alternative für den Umgang mit diesen „Schlüsselsituationen“ zu erarbeiten.
„Wenn der Umgang mit Alkohol zum Problem wird, kann ein Gespräch Klarheit und Orientierung geben“ sagt Christian Mühlberger von der Alkoholberatungsstelle des Landes Oberösterreich in Enns. „Wir informieren, beraten und begleiten Betroffene, vermitteln Therapieplätze oder Behandlungseinrichtungen und stehen für Einzel- oder Gruppen- und Familiengespräche zur Verfügung. Und das alles vertraulich, kostenlos und auf Wunsch auch anonym“ erklärt Christian Mühlberger.
Weitere Informationen in den Beratungsstellen:
Kärntnerstraße 1, 4020 Linz und Dr. Karl-Renner-Str. 31, 4470 Enns
Telefonische Terminvereinbarung Mo, Di, Do,
Fr von 8:00 bis 12:30 Uhr. 0664/6007289563
alkoholberatung@ooe.gv.at
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