Buschrohrsänger erstmals in Österreich in Enns gesichtet
ENNS. Der Ennser Biologe Harald Pfleger hat eine interessante Beobachtung gemacht. Beim abendlichen Spaziergang konnte er im Bereich des Minigolfplatzes Enns einen Buschrohrsänger nachweisen – eine Vogelart, die noch nie zuvor in Österreich beobachtet werden konnte. "Der Vogel ist an sich recht unscheinbar braun", sagt Pfleger. "Aber der Gesang ist für geschulte Ohren ebenso kennzeichnend wie beeindruckend: laut, mit melodischen Pfeiftönen und hervorragenden Imitationen aller möglichen Vogelarten."
Das Brutgebiet der Art beginnt im Bereich Baltikum/Finnland und erstreckt sich nach Osten. Das Überwinterungsgebiet liegt in Indien. Dies ist der Grund, warum es nur sehr wenige Nachweise in Mitteleuropa gibt – die Vögel kommen normalerweise nicht bei uns durch. Wenn sich dann doch einmal einer weiter nach Westen verirrt, ist er kaum zu entdecken oder zu bestimmen, da er sich meist in dichtem Buschwerk aufhält und dem bei uns häufigen Sumpfrohrsänger recht ähnlich sieht.
"Daher war es eine Riesenportion Glück für mich, dass der Vogel gesungen hat und ich durch vorheriges Studium der Gesänge im Internet mit der Stimme vertraut war, denn der Sumpfrohrsänger oder auch der heimische Gelbspötter singen durchaus ähnlich. Bis vor wenigen Jahren habe ich sogar noch extra Nachtexkursionen gemacht, um die Art zu entdecken. Ich habe es dann aber aufgrund von Erfolglosigkeit aufgegeben", erzählt Pfleger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.