18.05.2012 8. Mittelalterfest im Böhmischen Prater
Schon traditionell findet noch bis 20. Mai, bei freiem Eintritt das 8. Mittelalterfest im Böhmischen Prater am Laaerberg in Wien Favoriten statt.
Etwas kleiner als in den letzten Jahren ist es auch heimeliger geworden doch mit anderen Mittelalterfesten in Wien und Umgebung kann es sich nicht messen. Ebenso wenig wie zu den eigenen Anfängen, die durchaus viel versprechend waren. Gab es doch damals auch ein Feldlager, Drachenkämpfe und vieles mehr, doch davon verabschiedete man sich vor 3 Jahren.
Wohl auf Grund der Tatsache, dass man sich im Naturschutzgebiet befindet und man so der Brandgefahr sowie Beschädigungen der Natur vorbeugen wollte.
Dabei blieb jedoch das Ambiente und die Stimmung auf der Strecke, sodass dieses Fest in der Szene kaum mehr ernst genommen wird. Um so erfreulicher ist es jedoch, dass es das Mittelalterfest oder wie es in der Mittelalterszene eher genannt wird „Ritterfest“ immer noch gibt, trotz Wetterkapriolen im Vorjahr, wo sogar das Fest am zweiten Tag abgebrochen werden musste auf Grund von Sturm- & Regenwarnung.
Doch zurück zu diesem Fest, wo auch am ersten Tag der Besuch zu wünschen übrig ließ. Nur wenige treue Festbesucher kamen wie immer um sich im Mittelalter wohl zu fühlen.
Wobei da sicher auch die Bands wie Haga Skalden und Abinferis oder Wutas dazu beitragen.
Besonders Abinferis, welche auch die Feuershows bestreiten, haben eine große Fangemeinde, die auf den Laaerberg pilgert. Dementsprechend war schon am ersten Abend die Stimmung sehr gut. Wenn das Wetter mitspielt, dann bleibt sicher auch die Stimmung in den nächsten Tagen gut. So ist ein erfolgreiches Fest zu erwarten, trotz Schrumpfung und weniger namhafter Besucher als in den letzten Jahren.
Weitere Teilnehmer am Fest sind die Fahima Hexen, die betörende Tänze zeigen, die Rittertruppe Paustevnik mit einem kleinem Lager und die Tivoli Landsknechte.
Letztere sind mit ihren Wienerliedern jedoch eher fehl am Platz, auch wenn es im Spätmittelalter schon Wiener Liedgut gab, dass Minnesänger vortrugen. Aber das klang doch ganz anders als bei den Tivoli Landsknechten, trotzdem ist seit drei Jahren diese Gruppe dabei, wohl wegen des geschäftlichen Naheverhältnisses zum Veranstalter.
Die Marktstände bieten allerlei aus der Mittelalter- & Gothikszene sowie Gewandung, Waffen aus der Schmiede, Schmuck und Spielzeug aus Bayern sowie Möbel und Ziergegenstände.
Auch für das leibliche Wohl ist reichlich gesorgt, wenn auch leider nicht im mittelalterlichem Ambiente. Mittelalterlich Süßes bieten hingegen die Stände von den Waidwerkern und Isis Spezereien sowie noch einem leider unbekanntem Stand. Das freut vor allem die Kinder, doch auch so manchen Erwachsenen.
Damit ist festzustellen, dass die Marktstände zwar weniger als in den letzten Jahren anbieten, aber doch ausreichend.
Kurz und gut, ein nettes kleines Fest das vor allem die Kinder begeistert wie der historische Böhmische Prater auch.
Zu dem ist zu sagen, dass hier leider auch ein Niedergang zu verzeichnen ist, wohl auf Grund von Besucherschwund. Aber auch der Pension vieler Schausteller und kaum Nachfolger der zu meist seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Betriebe. So geht auch hier so scheint’s ein Kleinod der Wiener Tradition langsam zu Grunde – schade.
Aber vielleicht kann der Kulturverband mit seinen Veranstaltungen wie eben das „Ritterfest“ das zu Grunde gehen stoppen und so die Bevölkerung Wiens wieder dazu bringen in den Böhmischen Prater, mitten im Laaerwald zu kommen.
E. Weber / S. Treitner
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