Alt-Wien: Standorte sollen einzeln an neue Betreiber gehen

Das Hick-Hack um die Alt-Wien Kindergärten will kein Ende nehmen. | Foto: Archiv
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WIEN. Am Dienstag Morgen war noch eine Gesamtübernahme aller Standorte durch einen einzigen Anbieter im Gespräch, am Nachmittag aber schon wieder vom Tisch. Heute, Freitag, herrscht endgültige Gewissheit, dass für die Standorte einzelne Übernahmeinteressenten gefunden werden müssen. Für eine Gesamtübernahme konnte beim Gläubigerausschuss am Donnerstag kein Interessent gefunden werden.

„Am Einzelverwertungsszenario sind über 100 Interessenten beteiligt. Die eingelangten Angebote werden nunmehr von mir durchgearbeitet, gereiht und mit den Bestbietern die weiteren Gespräche geführt“, sagte Masseverwalter Philip Dobner gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Auch "Paket-Lösungen" seien denkbar, wenn mehrere Standorte von einem Interessenten nachgefragt wurden.

"Dort wo die Mietrechtslage aufgrund fehlender Unterlagen unklar ist, werden die Vermieter in die Verwertungshandlungen miteingebunden werden. Bei klaren Bestbietern und gesicherter Finanzierung des Kaufpreises kann auch kurzfristig mit einer Verwertung und Übertragung der Standorte gerechnet werden, damit zeitnahe sowohl die Betreuungsplätze der Kinder an diesen Standorten gesichert, aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden können", so der Masseverwalter.

Verein Alt-Wien in Konkurs

Seit vergangener Woche verhandelt der Masseverwalter über die Übernahme der Standorte durch einen neuen Betreiber. Das war notwendig geworden, nachdem Alt-Wien mit Anfang September Konkurs anmelden musste, nachdem die Stadt Wien einen Förderstopp über die private Einrichtung verhängt hatte, weil Fördergelder widmungswidrig verwendet wurden.

Zuletzt wurde über das Angebote eines deutsch-französischen Betreibers spekuliert, der alle Standorte gemeinsam übernehmen wollte. Das ist aber gescheitert. Als Grund nannte der Masseverwalter, dass die Stadt Wien an einer Zusammenarbeit nicht interessiert sei. „Den Vorwurf, dass eine Übernahme am fehlenden Interesse der Stadt Wien gescheitert wäre, weise ich von Seiten der MA 10 auf das Schärfste zurück“, sagt diesbezüglich die zuständige Abteilungsleiterin Daniela Cochlar.

MA10: "Kein Förderansuchen eingetroffen"

Die MA 10 habe "selbstverständlich auch den nun angeblich abgesprungenen Interessenten in mehreren persönlichen Terminen über die Voraussetzungen der Förderung informiert. Bis heute ist jedoch kein Förderansuchen dieser Trägerorganisation in der MA 10 eingetroffen. Sobald alle benötigten Unterlagen korrekt und vollständig in der MA 10 vorliegen, ist eine Förderzusage innerhalb einer Woche möglich", so Cochlar in einer Aussendung.

Hintergrund

Zur Vorgeschichte: Anfang des Sommers gab die zuständige Magistratsabteilung 10 (MA10) bekannt, dass über den Privatkindergartenbetreiber "Alt Wien – Muku – Arge für multikulturelle Kindergartenpädagogik" ein Fördergeldstopp verhängt wurde. Betroffen sind 33 Kindergärten, die von dem Trägerverein in unterschiedlichen Wiener Bezirken betrieben werden.

Es sei festgestellt worden, dass Fördergelder widmungswidrig verwendet worden seien. Konkret wird dem Verein unter anderem vorgeworfen, Fördermittel für widmungsfremde Zwecke eingesetzt zu haben (etwa die Renovierung einer dem Verein gehörende Ballettschule) und Gewinne nicht reinvestiert, sondern vereinsfremden Zwcken zugeführt zu haben.

Deshalb verlangt die Stadt Wien nun 6,6 Millionen an Fördergeldern vom Betreiber zurück. Bis zum Schluss konnte weder die Bankgarantie über diese Summe, noch die fehlende Endabrechnung für das Jahr 2015 vorgelegt werden, was eine Einigung mit der Stadt Wien scheitern hat lassen. Vor zwei Wochen gab der Betreiberverein bekannt, dass er Insolvenz anmelden musste. Nun laufen die Verhandlungen über eine Übernahme durch einen neuen Betreiber.

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