5 Minuten Wien
Freundlichkeit im Frühling
Ich liebe die Zeit, in der langsam der Frühling gegen den sich schon verabschiedenden Winter ankämpft. Wenn die Sonne in der Früh aufgeht und durch die Häuser scheint.
Sie lässt die Welt gleich viel heller und freundlicher erscheinen. Die vormals grau und unscheinbar scheinenden Gebäude erstrahlen in hellem Glanz und präsentieren ihre Schönheiten. Sogar die dunklen, hässlichen Seiten schauen jetzt nicht mehr so grauslich aus, wie noch vor wenigen Tagen und Wochen. Denn die Sonne blendet dank ihrer langen Abwesenheit so sehr, dass die Hässlichkeiten im dunklen Fleck des Betrachters verschwinden.
Weniger Granteln
Sogar die Menschen werden freundlicher. Ja, auch die Wiener hören auf einmal auf mit dem Granteln. Also nicht wirklich ganz, aber doch immer wieder für ein paar Augenblicke, manchmal sogar Minuten.
Dann macht es auch Spaß, mit dem Auto durch die Stadt zu fahren. Ich gebe zu: Ich nutze meinen Schimmi – ja, mein fahrbarer Untersatz hat einen Namen – regelmäßig, um schwere Einkäufe und lange Wege zurückzulegen.
Auf dem Weg zum Büro raste gerade ein Radfahrer so, dass er mich beinahe überholt hätte, als ich zum Rechtsabbiegen ansetzen wollte. Rechtzeitig bremste er sich ein, bis er merkte, dass ich stehen blieb und ihn weiterwinkte – schließlich hat er ja auch Vorrang. Das Dankeschön von ihm überraschte und freute mich. Schließlich kam ich in die Mommsengasse, wo ein Bus schon stand und darauf wartete, endlich in die Weyringergasse einbiegen zu dürfen. Als ich an der Kreuzung war, gab ich ihm den Vorrang – und er bedankte sich mit einem herzlichen Winken und einer angedeuteten Verbeugung.
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