Der Wandel des Wienerberg
Vom Brachland zu Wiens Mini-Manhattan

Die Skyline erinnert etwas an Manhattan im Miniatur Format.  | Foto: Gerhard Singer
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  • Die Skyline erinnert etwas an Manhattan im Miniatur Format.
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Vom unbesiedelten Gebiet und Industriestandort hat sich der Wienerberg zu einem Wolkenkratzer-Grätzel entwickelt. Andreas Weigel, Wissenschaftler am Stadt- und Landesarchiv, erzählt, wie sich das Viertel verändert hat. 

WIEN/FAVORITEN. Wir schreiben das Jahr 1961. Am 23. März kommt Andreas Weigel im George Washington Hof am Wienerberg zur Welt. Der Gemeindebau, der in der Zwischenkriegszeit gebaut wurde, war der erste Versuch das damalige Brachland zu zivilisieren. Dennoch führte eine der Hauptverkehrsrouten Richtung Süden - die Triester Straße - durch das Gebiet. Genau an dieser Straße stand auch Weigel damals. Er zählte spaßhalber die vorbeifahrenden Autos und erstellte Statistiken, wie viele Ford, VW und Peugeots vorbeifuhren. 

Ein Blick zurück in die Geschichte dieses historischen Stadtteils zeigt, dass es früher vor allem als Erholungsgebiet diente: "Der Wienerberg war immer sehr dünnbesiedelt. Es gab Ziegelteiche und Brachland, das Motocrosser als Teststrecke nutzten", erinnert sich Weigel. Um 1900 wurde dann das heimliche Wahrzeichen des Wienerbergs - der Wasserturm - erbaut. "In den 20er und 30er Jahren fiel dann der Startschuss für die ersten kommunalen Bauten - auch für den George Washington Hof", so Weigel

Philips Haus wird gebaut

In den 60er Jahren schoss dann das erste Hochhaus am Wienerberg in die Höhe: "Das Philips-Haus war zur damaligen Zeit ein Marker in der Landschaft", erzählt Weigel. Sportlich gesehen war das Highlight am Wienerberg der Eisring Süd. "Bevor dort der Eislaufplatz entstand, gab es dort Fußball und Tennisplätze. Ich selbst habe damals dort Tennis gespielt und Wiener Unterliga Fußball geschaut", erzählt der Wissenschaftler. 

Der George-Washington-Hof im Jahr 1930.  | Foto: Martin Gerlach
  • Der George-Washington-Hof im Jahr 1930.
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Für damalige Verhältnisse war das Gebiet auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. "Wenn man fortgehen wollte, ist man eigentlich immer in die Stadt gefahren. Durch die Endstation der Bim-Linie 65 am Stefan-Fadinger-Platz war man auch in 20 Minuten wenns gut ging bei der Oper", erzählt Weigel.

Die damalige Linie 65 ist heute bekannt als Straßenbahnlinie 1 und fährt noch immer bis zum Stefan-Fadinger-Platz. Dass man in 20 Minuten in der Innenstadt ist, war aber nicht immer selbstverständlich wie der Wissenschaftler erzählt: "Vor allem zu den Stoßzeiten hat sich die Straßenbahn oft über den Matzleinsdorfer Platz und Wiedner Hauptstraße gequält. Das ist aber dann mit der Untertunnelung, der USTRABA, deutlich besser geworden." 

Zeit der Greissler 

Auch die Nahversorgung hat zur damaligen Zeit noch etwas anders ausgesehen: Die heutigen Einkaufscluster auf der Wienerbergstraße waren früher kleine Greissler. "Bis in die 1980er Jahre hat die Nahversorgung über kleine Greissler und Fleischhauer funktioniert", so Weigel. 

Besonders die Twin Towers prägen die Symbolik des Wienerberg.  | Foto: Alois Fischer
  • Besonders die Twin Towers prägen die Symbolik des Wienerberg.
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Doch dann kamen die 1980er und 1990er Jahre und der Bauboom am Wienerberg begann. Besonders markant sind heute die 127 und 138 Meter hohen Vienna Twin Towers, die 2001 fertiggestellt wurden. Es spricht einiges dafür, dass sich in Zukunft die Bevölkerungsdichte am Wienerberg weiter erhöhen wird. Durch die Verlängerung der U-Bahn Linie U2, mit der Endstation Wienerberg, wird das Gebiet noch besser mit dem Zentrum vernetzt werden. 

Wir schreiben das Jahr 2021. Weigel ist 60 Jahre alt und mittlerweile einer der angesehensten Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler in Österreich. Er sitzt in seinem Büro im Stadt- und Landesarchiv und denkt mit Freude an die Zeit zurück als er als kleiner Bub an der Triester Straße stand und Autos zählte.

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