Wiener Spaziergänge
Ein ganz besonderes Bild in der Augustinerkirche

- hochgeladen von Elisabeth Anna Waldmann
Vor ein paar Tagen war ich in der Augustinerkirche. Ein Triptychon in die Marmorwand eingelassen hat mich besonders gefesselt: bunt, modern, durch die Darstellungen irgendwie mit Zeitungsmeldungen verbunden, aber ich fand keine nähere Erklärung dazu. Ich habe die Augustinerkirche angeschrieben, und schon am nächsten Tag bekam ich eine ausführliche Beschreibung. Ich möchte daraus hier gekürzt zitieren, denn ich finde wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen.
"Das neue Triptychon am Altar für die verfolgten Christen in der Augustinerkirche soll eine die Vergegenwärtigung des Leidens der verfolgten Christen deutlich machen.
Aus seiner Erfahrung in Nigeria hat der Künstler Samuel Palmtree ein Bild geschaffen, das in der Gegenwart in Nigeria des Jahres 2015 wurzelt. Dennoch oder gerade deswegen wird das Bild zu einem Mahnmal für alle Christen, ja für alle Menschen guten Willens. Im Mittelteil sind mit der Handgranate die Schriftzüge von Boko Haram (islamische Terrororganisation in Zusammenhang mit dem Islamischen Staat) bildbestimmend. Dennoch ist am rechten Rand im Schriftzug Boko Haram die betende Gottesmutter zu sehen mit dem Stern. Darin wird deutlich, dass im Glauben der Christen die „Stella Maris“, die Gottesmutter, die als Meeresstern der einzelnen Seele auf dem „Meer des Lebens“ die Richtung weist und auch Schiffbrüchigen zu Hilfe kommt, am Ende über Gewalt und Tod triumphiert. - Darunter ist
eine Kirche, die an die Bomben- und Selbstmordattentate auf christliche
Kirchen erinnert. Unten sind Särge und abgeschnittene Köpfe zu sehen –
eine Erinnerung u. a. an die Morde an den koptischen und äthiopischen
Christen. - Wichtig ist der Hinweis auf den Kopf mit der Pistole am linken Rand: im Kopf leuchtet ein Kreuzzeichen auf. Das weist hin auf die Weigerung der Christen, nicht den Glauben zu verleugnen, auch wenn sie damit ihr Leben hätten retten können.
Im Zentrum steht das Kreuz, aufgerichtet über den Köpfen der ermordeten Christen. Im rechten Teil sehen wir die Ermordung durch Feuer und Schwert, auch die Ermordung von Kindern und jungen Frauen. Der linke Teil zeigt Christen, die am Kreuzbalken aufgehängt werden.
Noch vieles kann in den Details entdeckt werden. Es ist trotz aller Schrecken ein Bild voller Farben, die aus dem Dunkel an den Seiten in das Licht in der Mitte im Kreuz hinführen.
Wichtig ist, was das Bild nicht zeigt: Es werden in keiner Weise der Koran
oder der Islam als Religion grundsätzlich angegriffen oder in Generalverdacht
erhoben. Am Beispiel der verfolgten Christen ist das ganze Bild
ein flammender Appell für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und
gegen jeden Terror, der im Namen Gottes verübt wird.
Mögen die Gebete vor diesem Altarbild manche irrenden Herzen bekehren
und verfolgten Christen Trost geben können. Mögen die Spenden und
Petitionen, die Opferkerzen und die ausgelegten Zeitschriften von CSI Österreich viel Gutes bewirken. Vor allem aber möge uns dieses Bild zum Nachdenken bringen und uns dazu ermutigen, die friedvollen und liebenden Menschen aus allen Religionen zum Dialog zu führen. Damit Hass und Glaubensterror in keiner Glaubensgemeinschaft mehr geduldet werden!"
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