Nationalratswahl 2019
Mehr Öffis für den Süden
Warum spielt Ihrer Meinung nach der Regionalwahlkreis eine wichtige Rolle im Rahmen der Nationalratswahlen?
Der Wahlkreis Wien Süd ist das reale politische Umfeld, in dem die Wählerinnen und Wähler Kontakt mir uns PolitikerInnen haben. Ich wohne ganz in der Nähe vom Victor Adler Markt und wenn ich dort einkaufen gehe, dann komme ich unter einer Stunde nicht mehr heraus, weil mir Leute erzählen, was ihnen am Herzen liegt oder einfach mit mir politisch diskutieren wollen.
Im Wahlkreis gibt es Politik quasi zum Anfassen, zum Frust ablassen, zum Ideen weitergeben – und das macht Politik für Leute erlebbar und begreifbar. Sich Zeit für Diskussionen und Antworten auf manchmal gar nicht so einfache Fragen zu nehmen ist meiner Meinung nach ein wichtiges Mittel gegen Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit. Viele Leute wissen, dass wenn sie die SPÖ und damit mich in ihrem Wahlkreis wählen, dann bringe ich auch ihre Anliegen und Erfahrungen in meine tägliche Arbeit im Parlament ein und da die BewohnerInnen mich persönlich kennen wissen sie, was ich warum politisch vertrete und wofür ich stehe.
Was erwarten Sie sich für Ihre Partei bei den Wahlen und was sind Ihre Ziele danach?
Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung und auf ein gutes Abschneiden der SPÖ im Wahlkreis. Bei den EU Wahlen im Mai ist es uns etwa in Favoriten gelungen, fast vier Prozent zuzulegen. Das würde ich mir auch für die Nationalratswahlen wünschen und da wir momentan wieder genauso viel unterwegs im Bezirk sind, wie wir das im Frühjahr waren, ist denke ich ein gutes Ergebnis für den ganzen Wahlkreis drinnen. Im Nationalrat werde ich weiter an meinen bisherigen Themen dran bleiben und will mich vor allem noch mehr als bisher darum kümmern, dass Frauen endlich nicht mehr 20 Prozent weniger verdienen als Männer. Das ist einfach unfair und sachlich überhaupt nicht zu rechtfertigen. Ich möchte, dass alle Menschen für ihre harte Arbeit gut verdienen und denke dass die Forderung der SPÖ nach 1.700 Euro brutto als kollektivvertragliches Mindesteinkommen für einen Vollzeitjob da genau der richtige Ansatz ist.
Sie sind zuständig für die Favoriten, Simmering und Meidling. Was ist Ihr persönlicher Bezug zu diesen Bezirken, was kann man dort noch besser machen, womit sind Sie schon sehr zufrieden?
Ich wohne im Herzen von Favoriten und damit im Herzen unseres Wahlkreises Wien Süd. Das Einkaufen am Victor Adler Markt ist immer ein wenig Kurzurlaub für mich, weil ich Märkte ganz wunderbar finde, nicht nur zum Einkaufen, auch zum Reden und Leute treffen. Ich liebe in allen drei Bezirken die Mischung von städtischen und ländlichen Gebieten, die große Vielfalt an Menschen und Landschaft und dass es so viel gut erreichbaren Grundraum zum Spazierengehen und Fahrradfahren gibt. In Meidling habe ich vor vielen Jahren den Führerschein gemacht und bin wahrscheinlich durch alle Meidlinger Gassen gekurvt, mein Fahrlehrer war da sehr gründlich und daher kenne ich auch den 12. Bezirk sehr gut. Fein finde ich die neue Linie 11, die jetzt Simmering und Favoriten noch besser miteinander verbindet. Was wir im Süden Wiens noch dringend brauchen, sind öffentliche Verkehrsverbindungen am Stadtrand, vor allem ganz im Süden zwischen den drei Bezirken. Daran arbeiten wir.
Kurz zu Ihnen als Person: Können Sie uns in wenigen Sätzen erklären, wie und warum Sie zur Politik und speziell zur SPÖ gekommen sind?
Ich hab meinen ersten Streik mit neun Jahren in der Volksschule organisiert, es ging darum ein Deutschdiktat zu verhindern, das mir ungerecht erschienen ist – und wir waren erfolgreich. Ich hab dann im Gymnasium die Schülerzeitung gegründet und herausgegeben, den Kaktus (heute heißt übrigens mein Stammlokal in Favoriten zufällig so), war Klassen- und Schulsprecherin und hatte immer einen sehr starken Gerechtigkeitssinn.
Durch mein Engagement als Schülerzeitungsredakteurin in der damaligen Gewerkschaft Kunst, Medien, freie Berufe und dann der Gewerkschaft der Privatangestellten bin ich später auch mit einigen SPÖ AktivistInnen in Berührung gekommen und so war es nicht verwunderlich, dass ich in Favoriten bald einerseits eine Gewerkschafts-Jugendgruppe übernommen habe und andererseits die Junge Generation in der SPÖ Favoriten wieder belebt habe. So bin ich langsam in die Bezirkspartei hineingewachsen. Ich habe als junger Mensch damals vor allem geschätzt, dass ich vieles einfach versuchen konnte, auch wenn es ziemlich verrückt war. Wir haben damals zum Beispiel einen einwöchigen Schwerpunkt zum Thema Hexen organisiert – mit Workshops, Podiumsdiskussionen, Filmen, Spielen für Kinder und vielem mehr und haben dabei Kontakt mit Leuten bekommen, die nicht das übliche SPÖ Publikum waren.
Später wurde ich in die Bezirksvertretung gewählt, ich durfte Favoriten im Landtag und Gemeinderat vertreten und tue das nun seit fast 17 Jahren im Nationalrat. Ich habe während dieser Zeit viel gelernt und habe nie aufgehört, Neues aufzusaugen, zu begreifen und auszuprobieren. Ich bin ein sehr glücklicher Mensch, weil ich beruflich das tun darf, was mir wirklich am Herzen liegt: zu versuchen, die Welt ein kleines Stück besser zu machen, gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen und mit vielen anderen gemeinsam das Ziel anzustreben, allen Menschen auf dieser Welt ein gutes Leben in Frieden, Gesundheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Ich liebe meinen Job!
Wo kann man Sie in nächster Zeit in den Bezirken treffen, wie können Wähler Sie bei Anliegen kontaktieren?
Nicht nur vor Wahlen sind wir als SPÖ viel im ganzen Bezirk unterwegs. Als Favoritner SPÖ Frauen sind wir in der wärmeren Jahreszeit etwa einmal im Monat am Victor Adler Markt. Wo es welche Termine in nächster Zeit gibt, steht im Internet unter favoriten.spoe.at, nähere Auskunft gibt es auch per E-Mail bei wien.favoriten@spoe.at oder telefonisch unter 01 604 27 28. Mich selbst erreicht man am besten unter petra.bayr@spw.at oder 01 53427-310 und wer sich ein Bild über meine Tätigkeit machen mag, kann das auf Facebook, Twitter, Instagram oder meiner Homepage: petrabayr.at tun.
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