Bezirkschef Franz
Favoriten hat weniger Polizisten als ursprünglich gedacht
Auf den Straßen des 10. Bezirks sind deutlich weniger Polizisten unterwegs als eigentlich vorgesehen. Aus dem Grund und aufgrund der jüngsten Vorfälle am Reumannplatz fordert Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ) eine Aufstockung auf 500 Polizisten im Bezirk.
WIEN/FAVORITEN. Schon seit längerer Zeit ist der Reumannplatz eine Problemzone. Trotz Kameraüberwachung wie auch am Keplerplatz kommt es hier immer wieder zu Straftaten. Von Drogenhandel bis zu Schlägereien und Schlimmeren reichen die Delikte.
Das hat dazu geführt, dass Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) vor Kurzem eine Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität ins Leben gerufen hat. Deren Ziel sei es, Hotspots auszumachen, Mitglieder von Jugendbanden zu identifizieren und neuartige Phänomene rasch zu erkennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
"Wenn Jugendbanden ihr Unwesen treiben, dann werden wir vonseiten der Polizei mit aller Vehemenz, mit aller notwendigen Härte und mit allen Möglichkeiten des Gesetzes einschreiten und entsprechende Maßnahmen einleiten", so Karner bei einem Lokalaugenschein. Diese Aktion betrifft zwar nicht nur, aber vor allem Favoriten.
Allerdings gibt es dabei ein großes Problem: Es gebe zu wenige Polizisten im Zehnten, so die Favoritner Nationalrätin Petra Bayr (SPÖ). Sie hat aus diesem Grund eine Anfrage an den zuständigen Innenminister gestellt, wie viele Uniformierte denn tatsächlich in Favoriten tätig sind. 319 Beamtinnen und Beamte, lautet die Antwort. Allerdings zählen dazu unter anderem auch sechs Polizeischüler.
Franz: "Weniger Polizisten als angenommen"
Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) zeigt sich darüber erbost: "In Favoriten versehen sogar noch weniger Polizisten ihren Dienst als bisher angenommen. Im Durchschnitt kommen in ganz Österreich auf 100.000 Einwohner 333 Polizisten".
"In Favoriten müssten also eigentlich 732 Uniformierte ihren Dienst versehen, tatsächlich sind es aber nur 297." Er fordert im MeinBezirk.at-Gespräch aus diesem Grund eine weitere Aufstockung auf zumindest 500 Polizisten im Bezirk, um die Situation fühlbar entschärfen zu können. Eine verstärkte Polizeipräsenz sei besonders wichtig, so Franz. Denn: Nur Beamte, die dem Bezirk fix zugeteilt sind, könnten ihren Teil zur Prävention beitragen und durch ihre Präsenz auch das Sicherheitsgefühl der Favoritner verbessern. Dabei verweist der Bezirkschef darauf, dass etwa in Graz und Linz mehr Polizisten ihren Dienst versehen als in Favoriten.
Bessere Situation im Sonnwendviertel
An anderer Stelle im Zehnten sei bereits eine Entschärfung gelungen: Durch den vermehrten Einsatz von Sozialarbeitern sei eine Verbesserung der Situation im Sonnwendviertel erzielt worden. Nun müsse der Minister nachlegen, fordert Franz.
Minister Karner hat inzwischen erklärt, dass es für den Reumannplatz künftig ein Waffenverbot geben werde. Die Planung zur Waffenverbotszone sei bereits im Gange. Nähere Details befinden sich noch in Ausarbeitung, hieß es auf MeinBezirk.at-Nachfrage. Mehr dazu unten.
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