Datenbunker in Favoriten statt im Flakturm im Augarten
In der Computerstraße 4 in Favoriten fahren seit wenigen Tagen Bagger und Betonmischer im Minutentakt vor. Auf dem bisher brachliegenden Gelände entsteht die größte internationale Betriebsansiedlung in Wien seit über 30 Jahren.
140 Millionen Euro investiert der Deutsche Ruprecht Rittweger und seine Frau, Eigentümer des führenden Spezialisten für Rechenzentren mit dem Parade-Betrieb "e-shelter". Ausgerechnet in der Computerstraße im Wiener Technologie-Cluster entsteht damit das größte heimische Rechenzentrum.
Sicherer Standort für Daten
Angeboten werden die ungeheuren Daten-Kapazitäten dann aber nicht nur heimischen Kunden. Vom Wienerberg aus will "e-shelter" den Datenmarkt in den Oststaaten erobern. Warum man sich dort sehr gute Geschäfte erhofft, begründet Rittweger so: "Man ist dort besonders an einem sicheren Standort für ihre Daten interessiert. Und dieser sicher Standort ist in Wien gegeben."
Strom von Wien Energie
Bei der Projektpräsentation durch Vizebürgermeisterin Renate Brauner wurde auch erklärt, wie Wien vom Datengeschäft profitieren kann: Das Bauvolumen der 140-Millionen-Euro-Investition fließt fast zur Gänze der heimischen Bauwirtschaft zu, meinte Rittweger zur bz. Und der ungeheuer hohe Energiebedarf (Serverbetrieb und Kühlung) wird – vertraglich gesichert – von Wien Energie gedeckt. Damit ist auch mit nur 30 Arbeitsplätzen im 29.000 m² großem Rechenzentrum für eine Wertschöpfung in Wien gesorgt.
Absage an Standort Flaktürme
Eine Absage erteilt Alfred Suchentrunk, Österreich-Manager von "e-shelter" mit dem Neubau auf dem Wienerberg den vieldiskutierten Plänen, die notwendigen Datenbunker in den Wiener Flaktürmen unterzubringen: "Viel zu umständlich und unsicher.“ So würden notwendige Umbauten wegen der dicken Betonwände fast unmöglich sein und auch der Stahl im Beton würde beträchtliche Probleme bereiten.
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