Visum für Au-pair-Kraft: Wenn Behördenwege zur Odyssee werden
Eine Donaustädter Familie beschreibt, wie schwierig es sein kann, an ein Au-pair-Visum zu kommen.
WIEN. Eine Au-pair-Kraft zu beschäftigen, sollte kein unlösbares Problem sein. Für Bernd Zisser wurde das im Sommer jedoch zur Odyssee. Er und seine Frau wollten für ihre beiden Kinder ein Au-pair-Mädchen aus der Ukraine beschäftigen. Sie sollte am 1. August anfangen. Da zu diesem Zeitpunkt aber noch kein Visum durch die MA 35 ausgestellt worden war, hakte man nach.
Dabei trat das erste Ärgernis auf: Es hob nie jemand ab. Die Antwort der Vermittlung: "Wir wissen, dass da nie jemand abhebt. Wir können da auch nichts machen." Da es nicht möglich war, eine telefonische Auskunft zu erhalten, wandte sich Zisser an die Beschwerdestelle. Diese meinte: "Es stimmt etwas mit der Versicherung der Au-pair-Kraft nicht." Nach weiteren unbeantworteten Anrufen wandte sich Sonja Zisser persönlich an die MA 35.
Dort sagte man ihr, es würde nur eine Versicherung der Wiener Gebietskrankenkasse akzeptiert. Bei der WGKK angekommen, wurde ihr mitgeteilt, dass eine Versicherung nur abgeschlossen werden könne, wenn die Au-pair-Kraft in Österreich gemeldet sei. Dass dies aber nur mit einem Visum der MA 35 möglich ist, ließ die Zissers an der Intelligenz der Behörden zweifeln.
"Akt übersehen"
Bei einem weiteren Besuch bei der MA 35 war eine neue Sachbearbeiterin anwesend – und siehe da: Es wird gar keine WGKK-Versicherung benötigt. Aber: Zwei Wochen später war immer noch kein Visum da. Der nächste Besuch bei der MA 35 brachte folgende Antwort: Der Akt sei unter einem Stoß Dokumente übersehen worden.
Endlich wurde der Akt in Gegenwart von Frau Zisser erledigt und elektronisch an die ukrainische Botschaft geschickt. Am 6. Oktober war das Visum endlich da. Warum nicht gleich so? Übrigens: Auch die bz ereilte das gleiche Schicksal. Bei der MA 35 war niemand zu erreichen.
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